Das Bettelverbot wurde also in der Steiermark beschlossen. Es war nicht überraschend, dass die FPÖ und die ÖVP zustimmten und den Kampf gegen die Armen aufnahmen. Und es war auch nicht überraschend, dass die SPÖ (bis auf den SJ-Vorsitzenden Max Lercher) geschlossen zustimmte und den Armen den Krieg erklärte. Ideologie Asozial einmal mehr auch bei der SPÖ. Schade, keine Überraschung.

Diese Bettler

Diese Bettler. Sie kommen aus Ländern, in denen sie kaum eine Chance auf eine lebenswerte Existenz haben. Bildung und berufliche Aufstiegschancen, die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben? In den meisten Fällen, leider nein. Ein Sozialstaat, der die gröbste Not auffängt? Pech gehabt. Ja, es ist eine große Leistung, wenn man das Glück hatte in einem reichen Land geboren worden zu sein. Die Bettler hatten das Glück nicht. Selbst schuld?

Diese Bettler. Sie können ganz schön aufdringlich sein. Wenn sie uns stumm anblicken für ein paar Münzen. Empörend, wenn das medial so schön gezeichnete Bild des Wohlstands der Realität nicht standhält. Soviel Wirklichkeit kann den Bürgern nicht zugemutet werden. Denn die Existenz der Bettler bedroht die ohnehin nicht vorhandene heile Welt.

Diese Bettler. Wenn Milliarden und Abermilliarden an Geldern in ein sinkendes Schiff gepumpt werden, dann sprechen wir von Partizipationskapital. Doch wenn jemand für die sprichwörtliche Schüssel Reis stumm seine Hände aufhält ist es nun ein Verbrechen.

Diese Bettler. Die das Gewissen der Bürgerinnen und Bürger peinlich berühren. Verboten werden die öffentlichen Armen, nicht die Armut.

Was tun sie uns an, diese Bettler? Wird unser Reichtum geringer, wenn sie ihr Recht auf Existenz wahrnehmen?

Diese Bettler

Diese Bettler. Die in unseren Abgeordnetenhäusern sitzen. Die in all der Zeit keinen Finger gerührt haben, damit auf Österreichs Straßen keine offenen Hände nach ein paar Münzen ausgestreckt werden müssen. Die ihren Einfluss innerhalb der Europäischen Union nicht geltend gemacht haben, um den Bettlern in ihren Heimatländern eine reale Lebensperspektive zu bieten. Die ihre Gehälter kassierten und doch nichts getan haben. Diese Bettler in den Abgeordnetenhäusern schaffen nicht die Armut ab, sie verbieten die Armen.

Diese Bettler. Die Fortschritt gestalten könnten und doch keinen ermöglichen. Die die Interessen der Mächtigen wahren und die Machtlosen verbieten. Die keine Vision haben, wenn schon das Gewissen fehlt. Diese Schufte jener Parteien, die einmal mehr nach unten getreten haben.

Diese Bettler. Man sollte sich an ihre Taten erinnern. Wenn sie von Gerechtigkeit, Verantwortung, Fortschritt und sozialen Frieden sprechen. Wenn sie ihre Sonntagsreden zur heilen Welt herunterleiern. Man sollte sich an ihren Kampf gegen Arme erinnern, wenn sie selbst wieder betteln. Um die Stimmen der Wähler.

Was tun sie uns an, diese Bettler? Wird unsere Gesellschaft unmenschlicher, wenn sie weiter ihr zynisches Werk verrichten?

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