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Was das Profil gefährlich macht

Nach den Anschlägen in Paris auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“, eine Druckerei und einen jüdischen Supermarkt hat sich unter viele entsetzte, betroffene und auch dumme Reaktionen ein Cover der aktuellen Ausgabe des Profils geschlichen. „Was den Islam gefährlich macht“, titelte das Magazin. Das alleine ist eine Verallgemeinerung, die mit seriösem Journalismus schon weniger zu tun hat als mit den Sprüchen, die man für gewöhnlich in rechten Blogs und Trollpostings findet.

Aber über die schiere Wortwahl könnte man vielleicht noch hinwegsehen, Provokation ist immerhin ein legitimes Stilmittel. Zusammen mit der Bildsprache (der Text wurde begleitet von einem Bild, in dem die Attentäter von Paris auf einen am Boden liegenden und bereits sterbenden Polizisten schießen und das Wort „Islam“ wurde blutrot gefärbt – es ist also eine Verallgemeinerung die sich mit einem schweren Vorwurf paart) geht sich das in meinen Augen aber alles nicht mehr als journalistisch akzeptabel aus. Continue Reading „Was das Profil gefährlich macht“

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Werden Mohammed-Karikaturen jetzt zur Bürgerpflicht?

Es ist eigentlich ein Fehler, nach einem Terroranschlag über die Opfer und ihre Arbeit zu diskutieren. Man läuft allzu leicht Gefahr, ihnen dadurch eine Provokation und damit eine Teilschuld zu unterstellen, obwohl diese nur bei den Tätern zu suchen ist. Aber es wird derzeit über die Arbeit von „Charlie Hebdo“ gesprochen und das teilweise auf eine Art, die man nicht unwidersprochen stehenlassen kann. Continue Reading „Werden Mohammed-Karikaturen jetzt zur Bürgerpflicht?“

Lesestoff 0 comments on Wenn 3,5% der Bevölkerung friedlich protestieren, fällt ein Regime

Wenn 3,5% der Bevölkerung friedlich protestieren, fällt ein Regime

Friedlicher Protest gegen Regime ist meist wesentlich effektiver und bringt eher Demokratien hervor als gewalttätiger.
Eine Bewegung, die 3,5% der Bevölkerung auf die Straße bringt, kann Regime ziemlich wahrscheinlich stürzen.
Good read.

„Researchers used to say that no government could survive if just 5 percent of the population rose up against it,“ Chenoweth says. „Our data shows the number may be lower than that. No single campaign in that period failed after they’d achieved the active and sustained participation of just 3.5 percent of the population.“ She adds, „But get this: every single campaign that exceeded that 3.5 percent point was a nonviolent one. The nonviolent campaigns were on average four times larger than the average violent campaigns.“

Video und Grafik nach dem Klick!

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Heimgehen um 17 Uhr: Die Einsicht der reisenden Frau Karmasin

Sophie Karmasin war ja nicht immer Familienministerin. Davor war sie auch Unternehmerin und Familienexpertin. Und als solche war sie einmal zusammen mit mir bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Jugendfrust eingeladen. Leider habe ich kein Video oder Transkript der Diskussion beim damaligen Veranstalter „Profil“ gefunden und der April 2012 ist schon wieder ein bisschen her. Aber wenn ich mich richtig erinnere (und wenn nicht, entschuldige ich mich gleich hier), hat sie sich damals beschwert, dass junge Menschen sich nicht mehr anstrengen würden. Es lief ungefähr darauf hinaus, dass BerufsanfängerInnen einfach um 17 Uhr nach 8 Stunden heimgehen wollen. In derselben Diskussion fand sie es natürlich auch nicht toll, dass junge Leute so wenige Kinder bekommen würden. Damals schien ihr der Zusammenhang noch nicht ganz klar zu sein. Das hat sich anscheinend geändert. Continue Reading „Heimgehen um 17 Uhr: Die Einsicht der reisenden Frau Karmasin“

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Fotostrecke: So sieht der neue Wiener Hauptbahnhof aus

Am Dienstagabend hat die ÖBB und Instagramers Vienna einen „Instawalk“ veranstaltet. Etwa 30 Leute haben sich vorab den am Freitag eröffnenden, neuen Hauptbahnhof in Wien angesehen. Weil ich Instagram seit kurzem auch ausprobiere, war ich dabei und habe euch ein paar Fotos mitgebracht. Ihr bekommt sie nach dem Klick zu sehen!

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Computer! Sie klauen uns unsere Jobs!

Humans Need Not Apply heißt die folgende Kurzdoku, die gut erklärt, warum auch White-Collar-Bobos über Computer bald alle sagen werden:

South Park: They Took Our Jobs

Hier ist sie:

So. Was tun wir nun mit der gewonnenen Erkenntnis?

Die Frage „Wie werden wir Geld verdienen?“ scheint mir in dieser Hinsicht nahezu egal zu sein. Wenn praktisch alles automatisiert ist, muss niemand bezahlt werden und Zeugs könnte theoretisch auch einfach irgendeine Form von gratis sein. Es klingt wie eine furchteinflößende Frage (und sie wird uns noch viel Kopfzerbrechen bereiten). Aber viel beunruhigender finde ich die Frage: Was werden wir tun, wenn wir nichts mehr besser tun können, als ein Computer? Was wird unser Lebensinhalt sein?

Alternative beängstigende Frage: Was, wenn die neuen Computerherrscher mal rausfinden, dass Menschen echt verdammt ineffiziente und sinnlose Existenzen sind? Wobei die logische Schlussfolgerung daraus auch wäre, dass die Computer selbst sinnlos wären. Und so spitzen sich Fragen menschlicher Existenz und Weltanschauung hier doch ziemlich zu, je weiter man das alles durchdenkt. Computer, was bedeutet das?

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Sind Parteien böse, wenn sie sich von den NEOS abgrenzen?

Thomas Knapp hat bei Neuwal einen interessanten Text über das Verhalten von SPÖ, ÖVP und Grünen gegenüber den NEOS geschrieben. In „Immer auf die kleinen Pinken“ beschreibt er deren strategische Abgrenzungsversuche. Nicht beleuchtet hat er, welche Rolle die NEOS selbst in diesen Konfrontationen spielen. Continue Reading „Sind Parteien böse, wenn sie sich von den NEOS abgrenzen?“

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Europaweite Prognose zur Europäischen Parlamentswahl 2014

Die Wahlen zum EU-Parlament stehen in etwas über einem Monat an. Und während sich die Berichterstattung meist auf nationale Kandiaten und innenpolitische Themen konzentriert, ist es doch einmal an der Zeit, sich die europaweiten Tendenzen anzusehen. Gut, dass da vorhin eine E-Mail mit einer EU-weiten Prognose von VoteWatch Europe hereinflatterte. Continue Reading „Europaweite Prognose zur Europäischen Parlamentswahl 2014“

Blog, Features 4 comments on Sollte Andreas Mölzer nicht für die FPÖ antreten?

Sollte Andreas Mölzer nicht für die FPÖ antreten?

Die FPÖ rülpst also wieder. Die EU sei ein „Negerkonglomerat“, sagte Andreas Mölzer – ihr Spitzenkandidat für die EU-Parlamentswahl. Nachdem er es erst geleugnet hat, war er – von einem Mitschnitt überführt – kurz schockiert von seiner eigenen Wortwahl, ehe er „Neger“ dann doch wieder zum ganz „normalen deutschen Wort“ erklärte. Seinen tragischkomischen Eiertanz in der ZiB 2 bei Armin Woll um diese Aussage und eine andere, wonach das Dritte Reich ja geradezu liberal im Vergleich mit der EU wäre, kann jeder nachlesen. Weiterlesen nach dem Klick