Nachdem über die Grünen Vorwahlen im vergangenen Herbst viel über mehr halbexterne/halbinterne Mitsprache bei der Listenerstellung der Grünen gesprochen wurde, habe ich mir das Ergebnis im Bezug auf die Vorzugsstimmen angesehen. Ungeachtet, dass dann ein anderer Wahlkampf und ein anderes Wahlverhalten stattfinden würden: Hätten die Vorzugsstimmen gestern über die Mandate entschieden, würde der Grüne Klub im Wiener Gemeinderat sich folgendermaßen zusammensetzen:
Die Briefwahl dürfte unter den Top 10 nicht mehr allzu viel ändern. Mit Sternchen gekennzeichnete Leute sitzen vorerst nicht im Gemeinderat.
Platz (Listenplatz) Name Stimmen
1 (29)* Alexander Van der Bellen 9162
2 (1) Maria Vassilakou 4083
3 (8) Christoph Chorherr 1385
4* (14)* Marco Schreuder 511
5 (2) David Ellensohn 496
6 (10) Klaus Werner-Lobo 431
7 (3) Sabine Gretner 388
8 (7) Sigrid Pilz 327
9 (12)* Senol Akkilic 272
10 (9) Birgit Hebein 237
– vorläufiges Endergebnis
11 (5) Martina Wurzer 227
— mögliches Endergebnis nach Wahlkarten
12 (13)* Jennifer Kickert 178
13 (11)* Monika Vana 177
14 (4) Rüdiger Maresch 176
—- Ergebnis beim letzten Mal
15 (16)* Nikolaus Kunrath 142
16 (18)* Zerife Yatkin 141
17 (24)* Armin Soyka 106
18 (15)* Ingrid Puller, (23)* Alexander Spritzendorfer 99
20 (21)* Eva Lachkovics 79
—– Kampfmandate bei Wachstum
21 (8) Martin Margulies 74
Das bedeutet: Zwei der vier bzw. drei der zehn meistgewählten KandidatInnen sitzen voraussichtlich nicht im Gemeinderat.
Den erfolgreichsten Vorzugsstimmenwahlkampf hat natürlich Alexander Van der Bellen geführt, der 29 Plätze vor springt, Marco Schreuder gewinnt 10 Plätze, Armin Soyka 7. Einen schweren Absturz erlebt Martin Margulies, der nach Vorzugsstimmen von Listenplatz 8 auf 21 um 13 Plätze zurückgereiht würde. Rüdiger Maresch verliert 10, Martina Wurzer 6 Plätze.
Die etwas frauenbevorzugende Quote bei der Listenerstellung hätte in diesem Fall ihren Zweck erfüllt, denn Männer schneiden tendentiell besser ab. Woran das liegt, wäre eine eigene Analyse wert und sei hier der Spekulation überlassen. Das Geschlechterverhältnis im Gemeinderat nach Vorzugsstimmen wäre 4 Frauen zu 6 Männer. In der Realität ist es 5 zu 5. Sollten die Grünen über die Briefwahl ein elftes Mandat erreichen, wäre das Verhältnis in der Realität 6 Frauen zu 5 Männer, bei den Vorzugsstimmen 5 zu 6. Bei zwölf Mandaten wäre es auch nach Vorzugsstimmen ausgeglichen. Ebenso, hätten die Grünen keine Mandate verloren und 14 erreicht.