Vor der Küste Somalias gab es in diesem Jahr 24 Schiffsentführungen durch Piraten. Da die Belieferung über den Landweg zu riskant ist, kommen auch die Ladungen des World Food Programmes über das Meer. Seit 20. Juni werden diese Lieferungen nicht mehr beschützt. Die Schiffseigentümer machen das nicht mehr mit.
Die französische, dänische, niederländische Marine hatten diese Schutzaufgaben in den vergangenen Monaten übernommen. Nun haben sie die Finanzierung der Mission gestrichen und alle Boote abgezogen. Die einst angekündigte Unterstützung von Großbritannien, Schweden und Südafrika ist bislang ausgeblieben.
88 Millionen Menschen hängen weltweit existentiell vom WFP ab. Dafür hat die UNO nicht einmal ganz läppische 3 Milliarden Dollar im Jahr zur Verfügung (der Irak-Krieg kostete die USA bis 2008 geschätzte 1,3 Billionen Dollar). Für ein paar Militäreskorten zu See scheint niemand das nötige Kleingeld übrig zu haben.
Aufgrund einer derzeit herrschenden Dürre wird die Zahl der Hilfsbedürftigen in Somalia weiter steigen. 3,5 Millionen Somalis werden bis zum Jahresende von Nahrungsmittelspenden abhängen. Das meiste davon liefert das World Food Programme der UNO.
90% der WFP-Versorgung kommen über den Seeweg.
Fotocredit: Tom Haskell/WFP