Mir ist es ja in Hinblick auf meine Einfallslosigkeit was Artikel betrifft mittlerweile fast peinlich mich schon wieder auf die Aussage eines Studienkollegen zu berufen, aber nun ja, das muss jetzt einfach sein.
Beim Gespräch über das auseinander klaffende Einkommen zwischen Mann und Frau, brachte er das Argument ein, das sei doch wohl aus Unternehmersicht schlichtweg legitim. Das was ein Mann im Durchschnitt mehr verdiene, sei nachvollziehbar auf die Inexistenz des Risikos einer plötzlichen Schwangerschaft zurückzuführen.
Oh Mann..
Der Unternehmer handelt also durch und durch rational, wenn er einem Mann für die gleiche Arbeit mehr bezahlt als einer Frau und auf diese Weise einem unbestritten bestehendem Risiko Rechnung trägt.
Und je mehr ich darüber nachdenke, desto plausibler wird sein Ansatz.
Wenn dem so sei, müsste sich die Bezahlung ab, sagen wir, 40+ natürlich anpassen. Ohne jetzt über irgendwelche Daten zu verfügen, wage ich jetzt einmal die Vermutung, dass sie es aufgrund der Gewohnheit und etablierter Werturteile trotzdem nicht tut.
Der Herr sei mit dir
Aber seine These dürfte auf gebärfähige Frauen (auweh klingt das schrecklich) durchaus zutreffen.
Man(n) kann jetzt darüber streiten, welchen Anteil dieser Aspekt an der Differenz hat. Das dieser aber nicht unwesentlich ist, kann meines Erachtens außer Streit gestellt werden.
Natürlich gibt es auch heute noch Rollenbilder und Vorurteile, die Frauen den Weg auf der Karriereleiter massiv erschweren und sich als Ursache für die absoluten Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern verantwortlich zeigen.
Markt 1 – Gerechtigkeit 0
Das Argument, die Frau bekommt unbegründeterweise für die selbe Arbeit mit gleicher Ausbildung weniger Geld, fällt für mich aber vorerst unter den Tisch. Dass das nicht gerecht ist, braucht man mir nicht zu erzählen. Ob man das aber regulieren sollte oder kann, ist wieder so eine Sache.
Mag der alternativlose Markt auch noch so viele Ungerechtigkeiten fabrizieren, in dieser Runde geht der Punkt wohl an ihn.
Bild “Schere”: © Silke Kaiser / PIXELIO
Bild “Schreiende Frau”: © Rolf Neumann / PIXELIO
PS: Damit ist klarerweise keineswegs die gesellschaftlich-strukturelle Benachteilung der Frau widerlegt. Es geht lediglich um den partiellen Aspekt der geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Entlohnung gleicher Tätigkeiten.
PS2: Männer, im Sinne der Risikoverteilung: Mut zur Karenz! 😉