Ja, Tierschützer können ziemlich lästige Zeitgenossen sein. Ja, Tierschützer können teilweise auch militant erscheinen. Aber sind sie auch Verbrecher?
Bekanntlich läuft gerade der umstrittene Tierschützerprozess. Bekanntlich wird hierbei der § 278a herangezogen („Mafiaparagraf“), der selbst stark kritisiert wird. Und ja, es ist kurios, dass über einen Prozess – mit dem § 278a als zentralen Anklagepunkt – kaum berichtet wird. Eigentlich bemerkenswert, betrachtet man die mittlerweile jahrelange Dauer der Causa.
Eine lobende Ausnahme ist hier derstandard.at, der vor allem (in Person der Journalistin Maria Sterkl) durch spannende Liveticker direkt aus dem Gerichtssaal den Scheinwerfer auf die Skurillitäten des Prozesses wirft und nebenbei auch aufzeigt, welche spannenden Möglichkeiten der Berichterstattung Online-Journalismus bieten kann. Ich könnte hier des Langen und Breiten erklären, weshalb der Prozess an sich, die Prozessführung durch die Richterin Sonja Arleth usw. usf. bedenklich erscheinen. Aber das können die drei Liveticker von derstandard.at dieser Woche besser:
derstandard.at-Liveticker vom 24. Jänner 2011
derstandard.at-Liveticker vom 25. Jänner 2011
derstandard.at-Liveticker vom 26. Jänner 2011
Einige Fragen bleiben zum heutigen Tag noch offen: Werden die Angeklagten im Tierschutzprozess aufgrund von stichhaltigen Beweisen gemäß § 278a verurteilt? Wird ein allgemeiner Lachkrampf die Prozessführung unmöglich machen? Und wieso hat niemand Erbarmen mit den armen Polizeischülern, die immer wieder ihre Tage als Zuschauer im Gerichtssaal verbringen müssen?