Eine Gruppe von Polizisten führt eine Personenkontrolle am Westbahnhof durch. Ein Journalist filmt sie dabei. Wer warum kontrolliert wird ist unklar. Interessant ist der Umgang der Beamten mit dem Journalisten (ab Minute 2.10).
Quelle: ichmachpolitik.at
„Wer sagt, dass ich Beamter bin?“
Zuerst passiert wenig. Doch bald wird einem Beamten die Aufmerksamkeit zu viel. Er schlendert scheinbar telefonierend zu dem Journalisten, greift nach der Kamera und will sich auf seine Persönlichkeitsrechte berufen. Auf den Hinweis, dass er als Polizist im Dienst eine Person öffentlichen Interesses ist, antwortet er „Wer sagt, dass ich Beamter bin“.
Der Beamte, als der er sich später dann doch outet, sucht immer wieder engsten Körperkontakt, während er den Journalisten gleichzeitig auffordert ihn nicht zu „berühren“. Schließlich behauptet er, der Filmende sei ihn „angesprungen“. Eine entsprechende Kamerabewegung ist nicht zu erkennen.
Der Journalist erklärt, der Beamte hätte ihm den Ellbogen in den Bauch gestoßen, und kündigt an, beim nächsten Mal sein „Recht auf Selbstverteidigung wahrzunehmen“ und ihm „eine reinzuhauen“. Das fasst der Beamte als „Drohung“ auf.
Der Aufforderung des Journalisten sich auszuweisen ignoriert er, greift aber erneut nach der Kamera. Schließlich zeigt einer seiner Kollegen seinen Dienstausweis. Von einem Angriff hat der „nichts gesehen“.
„Wir haben es nicht gern, wenn man uns mitten in der Amtshandlung auf die Finger schaut.“
Die Szene ist ein typisches Beispiel für das, was man oft auch auf Demonstrationen erlebt. Immer wieder wird versucht Menschen, ob mit oder ohne Presseausweis an der Dokumentation von Amtshandlungen zu hindern. Gleichzeitig geben sich die Beamten gegenseitig Deckung und haben grundsätzlich nie irgendwas gesehen.
Einer der Beamten am Westbahnhof bringt das prägnant auf den Punkt: „Wir haben es nicht gern, wenn man uns mitten in der Amtshandlung auf die Finger schaut“.
Das beste Argument auch in Zukunft ganz genau hinzuschauen.
P.s.: Die Untermalung der Selbstverteidigungs-Ankündigung mit „Das nächste Mal hau ich dir eine rein“ hätte sich der Journalist sparen können.