Hosni Mubarak trat zurück, das Militär übernimmt vorerst die Macht.

Der Tag bis dahin




Bilder aus Kairo aus einem aktuellen Musikvideo.


Auch am dritten Freitag der Proteste tauchen am Tahrir-Platz schon gegen Mittag wieder hunderttausende Menschen auf.


Neben Kritik aus den USA, Europa und anderen Regionen der Welt an Mubarak, hat der dänische Ministerpräsident Lars Rasmussen als erster europäischer Staatsführer explizit den Rücktritt von Hosni Mubarak gefordert: „Er ist Geschichte“. (Bild)


Proteste finden anscheinend in allen großen Städten statt. Auch in Alexandria sind die Demonstranten in sechsstelliger Zahl nach dem Freitagsgebet gekommen. Auch aus Mansoura zeigte Al Jazeera Bilder, auf denen das Aufkommen allerdings schwer abzuschätzen war.


Die Armee schirmt den Protest ab. Ob es damit die Demonstrationen oder das Regime schützt, ist nach wie vor unklar. Nach dem ausbleibenden Rücktritt von Mubarak berichten Medien auch, dass die Ungeduld vieler Demonstranten mit dem Militär wächst.


Früher am Tag hat die Armee ihr zweites Statement veröffentlicht. Es versprach freie Wahlen und eine Ende des Ausnahmezustands, blieb ansonsten aber vage über die eigenen Absichten im Fall einer Konfrontation. Ein drittes Statement soll noch in den nächsten Stunden folgen.


Eine Frage scheint geklärt: Ob die Proteste am symbolischen Zentrum des Protests bleiben oder staatliche Institutionen ansteuern werden? Sie sind überall.


Angeblich soll es vor dem Präsidentenpalast bereits zu Spannungen zwischen Demonstranten und dem Militär gekommen sein.


Auch vor anderen Regierungsgebäuden gibt es Demonstrationen. Zehntausende umstellen das Staatsfernsehen.


Drinnen agiert ein letztes Gerüst an Leuten und hat sicher Schmetterlinge im Bauch.


Die Armee steht dazwischen. Die nervöse Präsidentengarde hat laut Augenzeugenberichten die Munition für die Maschinengewehre geholt und vorbereitet.

Die Präsidialgarde hat Kisten mit scharfer Munition an die gepanzerten Fahrzeuge verteilt. Die Hüllen auf den aufgepflanzten Maschinengewehren wurden abgezogen. – Karim El-Gawhary


Der Zustrom der Proteste scheint nicht abzureißen. Imame predigen zu den Gebetszeiten.


Ein Politikanalyst auf Al Jazeera kommentiert die wiederkehrenden Gerüchte, dass Mubarak das Land, zumindest aber Kairo verlassen habe: „Er würde sich und dem Land damit einen Gefallen tun.“


Es ist geschafft.

Der enttäuschende Vortag in Bildern: „Der Tag an dem Mubarak nicht zurücktrat

Was nun beginnt, ist die ägyptische Nagelprobe.

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