Österreich drängt unter der Führung von Außenminister Sebastian Kurz auf ein Ende der EU-Beitrittsgespräche mit der EU. Dass die Türkei darauf scharf reagiert, ist nachollziehbar – bei allem Unverständnis für die Vorgänge dort sonst. Zeitgleich ist eine Gesprächsverweigerung mit einem wichtigen EU-Mitglied, bis dieses irgendwie von selbst „vernünftig wird“, auch nicht wirklich ein überzeugendes Signal, dass die Türkei tatsächlich ein guter Partner innerhalb der EU wäre. Continue Reading „Warum die Gespräche über einen Türkei-Beitritt zur EU zwecklos scheinen und trotzdem weitergehen sollten“
Tag: EU
Europaweite Prognose zur Europäischen Parlamentswahl 2014
Die Wahlen zum EU-Parlament stehen in etwas über einem Monat an. Und während sich die Berichterstattung meist auf nationale Kandiaten und innenpolitische Themen konzentriert, ist es doch einmal an der Zeit, sich die europaweiten Tendenzen anzusehen. Gut, dass da vorhin eine E-Mail mit einer EU-weiten Prognose von VoteWatch Europe hereinflatterte. Continue Reading „Europaweite Prognose zur Europäischen Parlamentswahl 2014“
Warum Russland keine Angst mehr vor dem Westen hat
Weil ich während den Olympischen Spielen in Sotschi mit Arbeiten beschäftigt war, hab ich die Entwicklung der Ukraine von einer Art europäischen Randstaat in eine weltweilte Konfliktregion ein bisserl verschlafen und muss mich erst jetzt einigermaßen mühevoll wieder einlesen. Ein Text, über den ich gestolpert bin: Politico schreibt etwas ein bisserl Polemisches und Österreich kommt auch drin vor.
Russia thinks the West is no longer a crusading alliance. Russia thinks the West is now all about the money. Putin’s henchmen know this personally. Russia’s rulers have been buying up Europe for years. They have mansions and luxury flats from London’s West End to France’s Cote d’Azure. Their children are safe at British boarding and Swiss finishing schools. And their money is squirrelled away in Austrian banks and British tax havens.
Back in the 1980s, the USSR talked about international Marxism but no longer believed it. Brussels today, Russia believes, talks about human rights but no longer believes in it. Europe is really run by an elite with the morality of the hedge fund: Make money at all costs and move it offshore.
Update 8.3.: Interessanterweise hat Autor Ben Judah seine Polemik nun bei der New York Times wiederholt, diesmal aber als rein Briten-kritische Polemik.
The Shard is London, a symbol of a city where oligarchs are celebrated and migrants are exploited but that pretends to be a multicultural utopia. Here, in their capital city, the English are no longer calling the shots. They are hirelings.
Animierte Infografik: Staatsverschuldung der EU-Mitglieder seit 1995
Wie haben sich die Staatsschulden der Mitglieder der Europäischen Union eigentlich in den letzten beiden Jahrzehnten verändert? Diese animierte Infografik zeigt den Verlauf der Eurostat-Daten seit 1995. Man beachte, was die Krise zu Beginn des Jahrtausends und der Ausbruch der Finanzkrise 2007 mit den Staatsschulden anstellt. Die Animation gibt es nach dem Klick!
Was Eurobonds können, und was sie nicht können
Für die einen Allheilmittel zur Bewältigung der Eurokrise, für die anderen der Anfang vom Ende der Union: Eurobonds. Wir gehen der Sache nach – was steckt wirklich hinter den gemeinsamen Anleihen der Länder der Eurozone? Welche Vorteile und Nachteile würden sie mit sich bringen und könnten sie ein Teil der oder vielleicht sogar DIE Lösung für die Eurokrise sein?
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Essensverschwendung im Westen
In „Viel Nahrung nur für den Mistkübel„, einem interessanten Artikel aus dem morgigen Printstandard, schreibt Regina Bruckner folgendes:
Umso erstaunlicher, dass in den USA und in Europa gleichzeitig bis zu 50 Prozent der Nahrungsmittel jedes Jahr im Mist landen. Jedes zweite Salathäuptel, jeder zweite Erdapfel, jedes fünfte Brot erreichen nicht einmal, Kühlschränke, Obstschüsseln und Brotdosen der Konsumenten. In Österreich sind es nach Erhebungen des Instituts für Abfallwirtschaft auf der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku) bis zu beachtlichen 166.000 Tonnen an angebrochenen und original verpackten Lebensmitteln, die alleine die Haushalte jährlich in den Restmüll befördern, wie Boku-Expertin Felicitas Schneider im Gespräch mit derStandard.at sagt. Eine 100.000-Einwohner-Stadt könnte davon gut und gerne leben. Die Speisereste oder der Biomüll sind da noch gar nicht mitgezählt, keine Suppe oder saure Milch, die den Weg in den Kanal finden, und keine übrig gelassene Nudelportion eingerechnet.
Die Faktenlage ist zwar nicht wirklich neu, in konkreten Zahlen dann aber doch immer wieder brutal.