Russland benutzt seine Muslime als außenpolitischen Trumpf
Im Oktober 2003, als er noch einen erbitterten Krieg gegen die Tschetschenen führte, wurde Wladimir Putin als erster Staatschef eines Landes mit überwiegend nichtmuslimischer Bevölkerung zu einem Gipfeltreffen der Islamischen Konferenz (OIC) eingeladen. Die 57 Mitgliedsländer zählende Organisation tagte damals im malaysischen Putrajaya. Die Rede, die Putin dort am 16. Oktober hielt, war sowohl politisch als auch diplomatisch ein großer Erfolg. Mit dem Argument, dass mehr als 15 Prozent der Bevölkerung in der Russischen Föderation (↓1) muslimischen Glaubens sei und dass acht der einundzwanzig Autonomen Republiken den Namen muslimischer Völker trügen(↓2), hatte Russland offiziellen Beobachterstatus bei der OIC erlangt – unterstützt ausgerechnet durch Saudi-Arabien und durch den Iran. Continue Reading „Russland – Der islamische Faktor“