Vor bald 1,5 Jahren saß ich im VIP-Klub des Happel-Stadions und lauschte der Präsentation des Perspektivenpapiers der ÖVP. Damals kündete der heutige Chef der Partei vollmundig an, seinen Leuten etwas zuzumuten. Sogar der damalige Boss verstand das Papier als Auftrag, der komplett umgesetzt werden sollte. Darunter war auch die volle rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen. Eine Mehrheit dafür wäre mit SPÖ, Grünen und vielleicht sogar BZÖ im Parlament schnell gefunden. Aber noch heute ist das nicht passiert.

Denn die ÖVP ist zwar seit Jahrzehnten am absteigenden Ast (nur die Selbstzerstörung der extremen Rechten gab ihr einen kurzen Moment der Verschnaufpause), doch statt sich neue Perspektiven für konservative Politik zu suchen streitet sie immer noch lieber über die lebensentscheidende Frage, ob der Bevölkerung „zugemutet“ werden kann, dass am Standesamt auch Homosexuelle heiraten.

Kleiner Tipp, liebe ÖVP. Die Bevölkerung verbringt ihre Tage nicht am Standesamt. Ob Homosexuelle heiraten dürfen sollen, mag noch einigermaßen umstritten sein. Wo, das ist scheissegal. Es ist einzig und allein die ÖVP, die gefangen zwischen ihren homophoben Kräften und der Not zu Veränderung über solchen Mist nachdenkt.

Auch wenn ihr mittlerweile eure Front ausgetauscht habt, könnt ihr euren inhaltlichen Konkurs nicht vertuschen. Mit 26% ist der Boden für euch noch nicht erreicht.

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