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Warum Russland keine Angst mehr vor dem Westen hat

Weil ich während den Olympischen Spielen in Sotschi mit Arbeiten beschäftigt war, hab ich die Entwicklung der Ukraine von einer Art europäischen Randstaat in eine weltweilte Konfliktregion ein bisserl verschlafen und muss mich erst jetzt einigermaßen mühevoll wieder einlesen. Ein Text, über den ich gestolpert bin: Politico schreibt etwas ein bisserl Polemisches und Österreich kommt auch drin vor.

Russia thinks the West is no longer a crusading alliance. Russia thinks the West is now all about the money. Putin’s henchmen know this personally. Russia’s rulers have been buying up Europe for years. They have mansions and luxury flats from London’s West End to France’s Cote d’Azure. Their children are safe at British boarding and Swiss finishing schools. And their money is squirrelled away in Austrian banks and British tax havens.

Back in the 1980s, the USSR talked about international Marxism but no longer believed it. Brussels today, Russia believes, talks about human rights but no longer believes in it. Europe is really run by an elite with the morality of the hedge fund: Make money at all costs and move it offshore.

Update 8.3.: Interessanterweise hat Autor Ben Judah seine Polemik nun bei der New York Times wiederholt, diesmal aber als rein Briten-kritische Polemik.

The Shard is London, a symbol of a city where oligarchs are celebrated and migrants are exploited but that pretends to be a multicultural utopia. Here, in their capital city, the English are no longer calling the shots. They are hirelings.

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Den Liberalismus gibt es nicht

Die geschätzten Kollegen von Neuwal unternehmen in diesem Monat den lohnenswerten Versuch, sich mit dem Liberalismus als Strömung auseinander zu setzen. Im Rahmen dieser Artikelserie hat auch Thomas Knapp einen Kommentar geschrieben. Auf der Suche nach dem Liberallismus in Österreichs Politik kommt er zum Schluss, dass es keine liberale Partei gibt oder gab. Continue Reading „Den Liberalismus gibt es nicht“

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Gewinnt Tickets für TEDxVienna 2013, ihr wisst schon wie

Das diesjährige Event zu TEDxVienna verspricht wieder einmal besser als das vorherige zu werden. Das Thema wird heuer „UNLIMITED“ sein und mit Speakern wie Carl Djerassi (dem Erfinder der Pille. Talk: „Sex as always but reproduction under the microscope“), und Auma Obama (jap, die Schwester. Talk: „Opportunities unlimited – Poverty is no excuse!“) verspricht es am 2. November ein sehr spannender Tag in der ehrwürdigen Lokalität des Volkstheaters zu werden. Tickets sind auf der Website noch zu kriegen – und wir verlosen hier für zwei Personen je eines. Continue Reading „Gewinnt Tickets für TEDxVienna 2013, ihr wisst schon wie“

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Wie „Nontroversen“ unsere politische Öffentlichkeit vergiften

Heute bei unseren Lesetipps: Ein guter Kommentar im Guardian von Dorian Lynskey.

TL;DR: Öffentliche Äußerungen werden zu oft aus dem Kontext gerissen und vor allem feindlich interpretiert. Die daraus entstehenden Shitstorms bei diesen „Nontroversen“ vergiften nach und nach unsere politische Öffentlichkeit mit Langeweile und Selbstzensur.

One problem is that the media landscape is structurally hostile to nuance, whether it’s the gladiatorial debate format favoured by the likes of the Today programme, the pressure to generate kneejerk opinions at short notice, or the sheer volume of websites recycling unsourced, out-of-context and even mistranslated quotes. Subtlety doesn’t sell. But bad habits aren’t imposed from the top down. Across blogs and social media you can see how the internet amplifies and facilitates the impulse to think the worst of people you have never met and to ignore any facts or context that might take the wind out of your indignation.

Danke an Andi für den Hinweis

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Die FPÖ wird nicht ausgegrenzt – und ihre Wähler auch nicht

Die SPÖ hat nach der Nationalratswahl 2013 52 Mandate, die FPÖ hat 40 Mandate. Das sind 92, eine Mehrheit im Parlament. Sollte die SPÖ also mit der FPÖ koalieren? Wie immer nach einem Wahlsieg der Blauen (die ja wirklich erstaunlich regelmäßig gewinnen, ohne ihre selbst ausgerufenen Ziele auch nur annähernd zu erreichen), ist das eine vieldiskutierte Frage. Vermeintliche vernünftige und selbsternannte Zentristen zeigen sich einsichtig. Sie halten die von den Blauen beklagte „Ausgrenzung“ für gefährlich. Auf lange Sicht, sagen sie, würde das nur den Blauen helfen. Ich könnte jetzt in diese Diskussion einsteigen. Aber mir fällt ein, dass ich vor einem Jahr bereits alles gesagt habe, was ich dazu zu sagen habe. Und ich finde, jeder Satz von damals gilt auch heute noch. Ja, so immerwährend gleich ist der „Ausgrenzungs“-Schmäh, dass man schon gar nichts neues mehr dazu bloggen muss.

Weil Politik aber eben doch auf Werten, Visionen, Wünschen und Utopien basiert (ja, auch die, die sich unideologisch nennt), können nicht alle Parteien miteinander koalieren. Wer würde etwa im Fall der Fälle eine KPÖ-FPÖ-Regierung für sinnvoll halten, wenn die beiden einmal die meisten Stimmen erhalten würden? Es gäbe zwischen den Programmen der beiden Parteien einfach zu wenig Übereinstimmung, um sinnvoll miteinander arbeiten zu können. Für die Grünen, die SPÖ und zumindest Teile der ÖVP gilt dasselbe im Bezug auf die FPÖ. Sie können inhaltlich einfach nicht mit ihr. Das ist keine Ausgrenzung, sondern demokratische Logik.

Lest doch damals weiter.

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Warum man nicht taktisch wählen sollte

Taktisch wählen

Taktisches Wählen nimmt Überhand. In seiner einfachsten Form machen hunderttausende Menschen ihr Kreuz am Wahlzettel vor allem aus „Protest“ bei irgendeiner Partei. Ich halte das für eine wenig kluge und seltsame Unart. Machen wir ein spieltheoretisches Gedankenexperiment, anhand dessen ich das diskutieren möchte. Continue Reading „Warum man nicht taktisch wählen sollte“