Ich weiß, ich bin spät dran. Die große Aufregung um die Kampagne Kony 2012 scheint längst wieder vorbei zu sein. Beginnend am 5. März verbreitete sich das Mobilisierungsvideo der NGO Invisible Children rasend schnell auf Twitter und Facebook, bald gefolgt von einem Sturm an Entrüstung und Kritik. Eine Auseinandersetzung mit dieser Kritik an Kony 2012 zeigt, dass sich der grundlegende Vorwurf – die vereinfachende Darstellung eines komplexen Problems – auch gegen viele der KritikerInnen richten lässt.
Autor: Jakob Arnim-Ellissen
Der Wert des Nudelsiebs
Erst haben wir gelacht. Dann waren wir verwirrt, ob der inkonsistenten Rechtfertigungen der österreichischen Polizei. Dann begann die Kritik. Niko Alms Führerschein-Aktion sei ein Angriff auf das „Menschenrecht auf freie Religionsausübung“ und „beleidigte-Leberwurst-Getue“. Es zeigt sich, was die Leistung der Aktion sein könnte: eine Diskussion anzustoßen, vielleicht lässt sich mit dem Sommerloch mal etwas Vernünftiges anstellen.
Ein bisschen Geduld
„Geduld und eine längere Perspektive“ fordert Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle von StudienanfängerInnen. Denn der „junge Österreicher wird in 10 Jahren ein so begehrtes Objekt sein, dass er sich überlegen kann welcher Werbung er folgt“, erklärt Töchterle im Interview mit der über.morgen. Da der Platz im Blatt beschränkt ist, veröffentlicht zurPolitik.com in Kooperation an dieser Stelle eine ausführlichere Version des Gesprächs. Das Interview führte Jakob Arnim-Ellissen.
Verstoß gegen das Rechtsgehgebot
Ende Jänner demonstrierten ein paar hundert Menschen gegen den WKR-Ball in der Hofburg. Einige von ihnen wurden in der Westbahnstraße durch die Polizei gekesselt und aufgeschrieben. Zwei Monate später folgten die ersten Anzeigen, wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ durch „Blockieren der Fahrbahn“ und Laufen „entgegen der angezeigten Fahrtrichtung“ in einer Einbahn. Dann erfuhr die Polizei, dass die Westbahnstraße im betroffenen Abschnitt gar keine Einbahn ist.
Durchfallgurken statt Systemkritik
Spanien dominiert dieser Tage die Titelseiten. Ein fulminanter Sieg des FC Barcelona in der Champions League. Tödliche Gurken, die dann doch nicht schuld waren. Die höchste Arbeitslosenquote in der Europäischen Union. Spanien beherrscht auch die politischen Netzwerke in den Social Networks. Was dort seit zwei Wochen los ist, hat mit Bio-Gemüse und Fußball allerdings wenig zu tun.
Dein Freund und Helfer
Eine Gruppe von Polizisten führt eine Personenkontrolle am Westbahnhof durch. Ein Journalist filmt sie dabei. Wer warum kontrolliert wird ist unklar. Interessant ist der Umgang der Beamten mit dem Journalisten (ab Minute 2.10).
Bin ich Mitglied einer kriminellen Organisation?
In Wr. Neustadt stehen derzeit 13 Menschen vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen einer kriminellen Organisation nach Paragraph 278a anzugehören. Der Strafantrag gegen zwei Mitarbeiter des Vereins gegen Tierfabriken wurde kommentiert im Internet veröffentlicht. Als Unibrennt-Aktivist bekomme ich bei dieser Lektüre ordentlich Bauchweh.
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Die Vollkoffer im eigenen Auge
Während die Burschenschafter in der Hofburg tanzten, spielten DemonstrantInnen und PolizistInnen auf der Straße Katz und Maus. Einige VertreterInnen aus beiden Gruppen bekleckerten sich dabei nicht unbedingt mit Ruhm. Es war gestern unmöglich überall dabei zu sein, deshalb werde ich mich im Folgenden auf die Ereignisse beschränken, die ich, oder mir persönlich bekannte Menschen, direkt miterlebt haben.
Fotostrecke: Demonstration gegen das Sparpaket
Zur Demonstration gegen Sparpaket und für ein Zukunftsbudget kamen je nach Quelle 13.000 (Veranstalter) bzw. 4.000 (Polizei) Menschen aus ganz Österreich. Der Zug führte von der Urania über den Ring Richtung Schwedenplatz an Universität und Parlament vorbei und endete am Ballhausplatz. Über 100 Organisationen hatten gemeinsam zur Demonstration aufgerufen.
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Terrorismus ohne Bomben
Ein Terrorkommando der Al-Kaida stürmt den Berliner Reichstag, nimmt Geiseln und richtet ein Blutbad an. Eine grausige Vorstellung. Grund genug für den deutschen Innenminister die Bürger vor einer Bedrohung Deutschlands durch islamistische Terroristen zu warnen. Und ihnen damit die Arbeit abzunehmen.
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