In Teil 1 wurde ausgeführt, wieso das Bruttoinlandsprodukt bereits Probleme hat, die Handlungsfähigkeit einer Volkswirtschaft widerzuspiegeln. Gänzlich versagt es als wirklicher Wohlstandsindikator. Mittlerweile gibt es einige Ansätze, diese Lücke zu schließen. Ein Überblick.
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Die besonders aufwändigen Beiträge
Es war mir ein Volksfest
Als ich mich Freitag Abend, kurz vor 18h auf den Weg zum ersten Treffpunkt der NoWKR Demo bei der Alser Straße aufmachte, war ich aufgeregt, und noch viel mehr als das – ich hatte richtig Angst. Die Stunden zuvor, hatte ich damit verbracht unzählige Meldungen und Berichte zur bevorstehenden Demo zu lesen, und mit jeder Meldung, mit jeder neuen Nachricht, stieg meine Empörung bis ins Unerträgliche. Verbieten und Gebieten, Anmelden und wieder Abblasen der Kundgebungen und Demonstrationen, eine Frotzelei, eine strategische Provokation seitens der Politik, die reinste Verhöhnung des Rechts auf Versammlungsfreiheit. Meine Schlussfolgerung: die Demo wird massiv. Massiv, brutal und wütend, in jeder Hinsicht. Sowas lässt sich niemand gefallen.
Der große Wohlstandsschwindel namens BIP
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in unseren Breiten der populärste Indikator für Wohlstand. Es ist nicht unumstritten, trotzdem aber medial und politisch omnipräsent. Im BIP spiegelt sich zu gewissen Teilen das Handlungsvermögen einer Volkswirtschaft. Viele wichtige und wichtigere Aspekte berücksichtigt es aber nicht. Eine Bestandsaufnahme.
Die Vollkoffer im eigenen Auge
Während die Burschenschafter in der Hofburg tanzten, spielten DemonstrantInnen und PolizistInnen auf der Straße Katz und Maus. Einige VertreterInnen aus beiden Gruppen bekleckerten sich dabei nicht unbedingt mit Ruhm. Es war gestern unmöglich überall dabei zu sein, deshalb werde ich mich im Folgenden auf die Ereignisse beschränken, die ich, oder mir persönlich bekannte Menschen, direkt miterlebt haben.
Etwas fortgeschrittene Semester können sich vielleicht an Edith Klinger erinnern. Eine stets bedirndelte Tierliebhaberin, die kaum Kontroversen („am allerärmsten sind bei einer Scheidung nicht die Kinder, sondern die Tiere!“) scheute, um ihre Lieblinge an den geeigneten Mann, die richtige Frau zu bringen. Die Sendung erreichte Kultstatus.
Ein ähnliches Problem wie die Viecherln von Frau Klinger scheinen in jünster Zeit Politiker und Politikerinnen zu haben, die – häufig nicht aus freien Stücken – ihre bequemen Sesseln in den Ministerien oder im Parlament (Achtung: Demokratie!) räumen mussten.
Österreich ist eine parlamentarische Republik.
Dass gerade das Parlament in dieser Staatsform explizite Erwähnung findet, kommt nicht von ungefähr, es stellt dadurch sozusagen die Kontrolle der Regierung dar. Sollte es zumindest, denn in Österreich gibt es das Parlament als demokratische Kraft in jüngster Zeit bestenfalls in der Theorie.
Die Ursachen dafür sind vielfältig und lassen sich mit Sicherheit nicht auf einzelne Faktoren reduzieren, aber dass hierzulande immer gerne ein bisserl was auch außerhalb des demokratischen Rahmens geht, beweist allein die Existenz und der Einfluss der Sozialpartnerschaft.
Über die Weihnachtsfeiertage besuchte ich meine Eltern in der Steiermark. Bei solchen Gelegenheiten geht man natürlich fort, um alte Freunde zu treffen. In Wien fand ich als Nichtraucher (neben all den verrauchten Topp-Lokalen) auch feine Lokale, die gut getrennte Räume anbieten. In Bruck/Kapfenberg gibt es hingegen schlicht kein Angebot an brauchbaren, rauchfreien Locations. Dabei sind die quasi zusammengewachsenen Mürztalmetropolen mit einem Einzugsgebiet von über 50.000 Menschen sicherlich nicht das, was man in Österreich als strukturell unterentwickelten, ländlichen Raum bezeichnet.
Da die Initiative „Nichtrauchen in Lokalen“ fast zeitgleich auch unseren Goldenen Hut als beste politische Bewegung im Web gewann, wollte ich mich zum Stand der Dinge erkundigen. 110.000 Mitglieder hat die Facebook-Gruppe, die Franz Doppelhofer im vergangenen Jahr gründete. Der in Wien lebende Steirer organisiert im Moment auch das Volksbegehren mit und gab uns ein ausführliches Interview.
Goldener Hut: Das Polit-Web 2010
Wir haben im Jahr 2010 viel erlebt und viel geschafft. Anfang des Jahres startete das Blog als Projekt von mehreren AutorInnen mit dem Ziel, laut nachzudenken, kluge Debatten zu führen und so manch Neues auszuprobieren. Aber das Web ist auch rund um diese beste aller Internetseiten nicht stehengeblieben. Und so hielten wir als Redaktion zum Jahresanfang inne um die besten anderen Initiativen und Leistungen in vier Kategorien zu würdigen und den gebührenden Respekt zu zollen. Der Goldene Hut für herausragende Leistungen um das Internet geht an…
Die Wellen, die Wikileaks in den vergangenen Wochen und Monaten, insbesondere seit den jüngsten Veröffentlichungen, geschlagen hat, haben mich veranlasst mir ein paar Gedanken zum Thema (Re-) Demokratisierung der Zivilgesellschaft zu machen.
Die Illusion der freien Bildung
„Bildung für alle und das umsonst“ – Ein beliebter Spruch auf Demonstrationen für freien Hochschulzugang. Was ein grundsätzlich nachvollziehbarer Wunsch ist, findet in einer Welt mit ausfinanzierten Universitäten aber kaum Platz. Letztlich führt freie Bildung sogar dazu, dass von unten nach oben umverteilt wird. Ob das im Sinne der Proponenten ist?