Gastbeitrag 49 comments on Neoliberalismus und Religion

Neoliberalismus und Religion

lichtung

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum

(Ernst Jandl)

Diese Woche las ich den Artikel „Wirtschafts(-wissenschaft) als Religion?„. Der ist eine Kritik an der derzeitigen Austeritypolitik, am Glauben vieler Neoliberaler an die Zwangsläufigkeit bestimmter Konsequenzen gewisser wirtschaftlicher Maßnahmen und an den Mainstream-Medien, die neoliberale Orthodoxien „wie eine „Religion“ herunterleiern“.

Der Artikel gab mir zu denken: Gibt es Ähnlichkeiten in Methodik, Rhetorik und Ideologie zwischen religiösen Sektierern und „Free Market“-Ideologen? Continue Reading „Neoliberalismus und Religion“

Andersrum 13 comments on Ihr seid gefragt: Medienkonsum im Online-Zeitalter

Ihr seid gefragt: Medienkonsum im Online-Zeitalter

Ich lese täglich in mehr als zehn Zeitungen. Und bezahle für all das nichts. Ich kämpfe oft mit meinem Gewissen. Denn das System kann so nicht funktionieren. Die Gratismentalität zerstört den Qualitätsjournalismus. Und je länger der Status quo anhält, desto mehr Menschen gewöhnen sich daran, für Informationen nichts zu bezahlen. Und diese Entwicklung halte ich für eine gefährliche.

Wie seht ihr die Thematik? Wie konsumiert ihr Medien im Internetzeitalter? Welche Entwicklungen seht ihr auf uns zukommen? Wie lange werden wir noch die Printartikel von morgen früh am Vorabend gratis lesen können?

Ihr seid am Zug.

Features, Unser modernes Zeug 12 comments on Google+ und die Anbieterkonzentration

Google+ und die Anbieterkonzentration

Mir gefällt Google+ am ersten Blick. Es ist aufgeräumt, lässt sich enorm flüssig bedienen, kommt (eh nur vorerst) ohne Kinderkram wie langweilige Flashgames aus und noch nervt mich auch niemand mit 200 Veranstaltungseinladungen am Tag. Ob Google damit der große Clou gelingt, um Facebook abzulösen? Möglich. Würde es den Social Network-Giganten aber nur zu einer gewissen Öffnung und einigen Verbesserungen zwingen, wäre das auch ein schöner Effekt. Aus einem speziellen Grund würde ich mir sogar wünschen, dass Google+ nicht der neue Platzhirsch wird. Continue Reading „Google+ und die Anbieterkonzentration“

Gastbeitrag 109 comments on Wie „Die Presse“ mit ihrer Lehrredaktion Geld verdient

Wie „Die Presse“ mit ihrer Lehrredaktion Geld verdient

Auch wenn „Die Presse“ seit 1848 frei ist, die Freude zur Innovation ist geblieben – vor allem, wenn es um die eigenen wirtschaftlichen Belange geht. Da wird schon mal eine Sonntagsausgabe gestartet, die von derselben Redaktion gestaltet wird, welche schon die Montags- bis Samstagsausgaben verantwortet – gratis.

Nun ist es nicht neu, dass PraktikantInnen von Medienhäusern in Dienstverhältnisse gezwängt werden, die knapp an der Rechtswidrigkeit vorbeischrammen. Dieser Grundkonsens zieht sich quer durch die Medienlandschaft (wenn auch Ausnahmen die Regel bestätigen). Die Innovation nach dem Klick

Gastbeitrag 5 comments on Spanien: „Alle müssen gehen!“

Spanien: „Alle müssen gehen!“

Spanien wird derzeit von der größten Protestwelle der letzten Jahre erfasst. Getragen wird sie von einer breiten Koalition derer, die von der verlautbarten wirtschaftlichen Erholung nichts spüren. Sie organisieren sich nach dem Vorbild der arabischen Revolutionen über Facebook und Twitter, besetzen öffentliche Plätze und verlangen Zukunft, Würde und „echte Demokratie“. Continue Reading „Spanien: „Alle müssen gehen!““

Gastbeitrag 0 comments on Der Feind meines Feindes

Der Feind meines Feindes

Neue Bündnisse zwischen Iran und Südamerika

Das Handelsvolumen zwischen dem Iran und den Ländern Lateinamerikas hat sich von 2007 bis 2008 verdreifacht: Mittlerweile beläuft es sich auf insgesamt 2,9 Milliarden Dollar.(1) Diese Entwicklung fand in den Medien bislang kaum Beachtung. Die Steigerung ist um so bemerkenswerter, weil Handelsbeziehungen vor dem Amtsantritt von Präsident Mahmud Ahmadinedschad im August 2005 praktisch nicht existierten. Continue Reading „Der Feind meines Feindes“

Gastbeitrag 3 comments on Sechs gegen die Weltbank

Sechs gegen die Weltbank

Die Bank des Südens als Alternative für Lateinamerika

Vor zwei Jahren nahm der junge ecuadorianische Wirtschaftsminister Rafael Correa die schwere politisch-soziale Krise in seinem Land zum Anlass, die Verwendung der Erdöleinnahmen zu überprüfen. Ab sofort sollte weniger Geld in die Schuldentilgung und mehr in Sozialprogramme fließen. Continue Reading „Sechs gegen die Weltbank“

Gastbeitrag 1 comment on Fünf Jahre mit Evo

Fünf Jahre mit Evo

Die Bolivianer erwarten jetzt vor allem spürbare Verbesserungen ihrer Lebensverhältnisse.

Amautas, weise Aymara, die mit Räucherwerk auf der Plaza Murillo umhergehen, um schlechte Schwingungen zu vertreiben, Opfergaben an die Pachamama, Indigene, Bauern, Beamte: Am 22. Januar 2011 wurde der fünfte Jahrestag des Regierungsantritts von Präsident Evo Morales gefeiert. Nach einer langen Reihe wirkungsvoller Massendemonstrationen war er mit dem Versprechen an die Macht gekommen, „Bolivien neu zu gründen“. Continue Reading „Fünf Jahre mit Evo“

Andersrum 6 comments on Was sind Lebensversicherungen?

Was sind Lebensversicherungen?

Bisher dachte ich immer, eine Lebensversicherung sei ein Finanzkonstrukt, das ich abschließe, damit jemand Geld bekommt, wenn ich abnipple, der von mir abhängig ist. Diese Idee ist offensichtlich falsch, denn die Nationalbank sagt in ihrem Bericht vom wachsenden Geldvermögen der ÖsterreicherInnen anscheinend: „Genutzt werde die Lebensversicherung sowohl als Sparprodukt als auch als Tilgungsträger für endfällige Kredite, die vorwiegend auf Fremdwährungen lauteten“. Eine Lebensversicherung wird also in der Wirklichkeit oft zum Sparbuch umfunktioniert. Erscheint mir das nur absurd, oder ist es das auch? Wie geht das überhaupt? Und ist es vielleicht sogar ein wirtschaftliches Problem, wenn Finanzkonstrukte anders gebraucht werden, als ursprünglich gedacht? In unserer „Andersrum“-Kategorie seid ihr wieder einmal gefragt. Continue Reading „Was sind Lebensversicherungen?“

Demokratie für Fortgeschrittene, Features 5 comments on Be sure you put your feet in the right place, then stand firm

Be sure you put your feet in the right place, then stand firm

Dieses Zitat stammt von Abraham Lincoln, einem jener Menschen, die ich für ihre Zielstrebigkeit, Kompromisslosigkeit und Menschenfreundlichkeit im Bezug auf das Eintreten für die Demokratie am meisten bewundere. Gleichermaßen bildet es einen ausgezeichneten Abschluss für meine Demokratiekolumne.

Schließlich habe ich in den vergangenen Monaten, in denen ich fast immer regelmäßig meine Einträge hier veröffentlich habe, nach einem geeigneten Aufhänger gesucht, der gleichermaßen zum Ausdruck bringt, dass ich das Wichtigste als hier festgehalten betrachte, ich aber keineswegs davon ausgehe, dass das Ende meiner Kolumne, gleichzeitig auch das Ende meiner Bemühungen um die Demokratie bedeutet. Continue Reading „Be sure you put your feet in the right place, then stand firm“