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#Steuerreform: Fünf wurschtige Prozent zum Schein

Man hat sich von der rot-schwarzen Steuerreform 2015 ja vielleicht manches erhofft, aber doch eher wenig erwartet. Heraus kam eben Letzteres. Sicher: Die Parteisoldaten der Koalition werden darauf hinweisen, was für eine politische Leistung auch die beschlossenen Umschichtungen seien. Und es stimmt: Es ist nicht Nichts und dieses Nichtnichts hat beide Gruppen wahrscheinlich sogar viel Kraft gekostet. Man kann sich eben auch bis zur Erschöpfung fetzen und dabei wenig erreichen. Continue Reading „#Steuerreform: Fünf wurschtige Prozent zum Schein“

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Sterbehilfe, oder: Wenn Feiglinge Politik machen

Belgien und die Niederlande haben 2002 aktive Sterbehilfe legalisiert. 2009 folgte Luxemburg. Passive Sterbehilfe ist in Schweden, Finnland, Dänemark, Frankreich, Irland, Norwegen, Slowenien sowie der Schweiz – teils mit unterschiedlichen Auflagen – erlaubt. Österreich, schon bei Dingen wie Rauchverboten in Lokalen geübt als Bastion der Rückständigkeit, stellt beides derzeit unter Strafandrohung von bis zu fünf Jahren Haft. Die Debatte zum Thema „Erleichterung des Sterbens“ flackert seit über einem Jahrzehnt auch in Österreich immer wieder auf. Bewegt hat sich in all dieser Zeit nichts. Das macht mich ziemlich sauer.

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Warum der Guardian keine Paywall hochzieht (und vieles mehr)

Wie immer ist Wolfgang Blau (der Chef-Digital-Stratege des Guardian) auch im Interview mit meinem Kollegen Oliver Mark von derStandard.at jemand, dessen Worten man folgen sollte.

„Nach unseren Kalkulationen können wir ohne Paywall auch höhere Erlöse erwirtschaften als mit einer Paywall und dank der leichteren Interaktion mit unseren Leserinnen und Lesern auch einen moderneren Journalismus hervorbringen.“

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Die Staatsleute, ihre Inszenierung und die Fotografen

Erst war es ein mächtiges Zeichen, dass so viele Staatsleute solidarisch mit den eineinhalb Millionen Menschen in Paris marschierten.

Dann wurden es kritisiert, weil ein großer Teil von ihnen es mit der Pressefreiheit daheim selbst nicht so genau nimmt.

Dann kamen Bilder in Umlauf, die die Inszenierung entlarvten, die Politiker hätten die Masse der Demonstranten tatsächlich angeführt. Continue Reading „Die Staatsleute, ihre Inszenierung und die Fotografen“

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Werner Faymann und der verweigerte Satz über den Islam

Werner Faymann wurde am Montag in der ZiB2 von Armin Wolf gefragt, ob er sagen würde: „Der Islam gehört zu Österreich“. Faymann tat es nicht. Das fand ich zuerst seltsam, dann aber interessant. Was hielt den Regierungschef von diesem Satz ab? Continue Reading „Werner Faymann und der verweigerte Satz über den Islam“

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Was das Profil gefährlich macht

Nach den Anschlägen in Paris auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“, eine Druckerei und einen jüdischen Supermarkt hat sich unter viele entsetzte, betroffene und auch dumme Reaktionen ein Cover der aktuellen Ausgabe des Profils geschlichen. „Was den Islam gefährlich macht“, titelte das Magazin. Das alleine ist eine Verallgemeinerung, die mit seriösem Journalismus schon weniger zu tun hat als mit den Sprüchen, die man für gewöhnlich in rechten Blogs und Trollpostings findet.

Aber über die schiere Wortwahl könnte man vielleicht noch hinwegsehen, Provokation ist immerhin ein legitimes Stilmittel. Zusammen mit der Bildsprache (der Text wurde begleitet von einem Bild, in dem die Attentäter von Paris auf einen am Boden liegenden und bereits sterbenden Polizisten schießen und das Wort „Islam“ wurde blutrot gefärbt – es ist also eine Verallgemeinerung die sich mit einem schweren Vorwurf paart) geht sich das in meinen Augen aber alles nicht mehr als journalistisch akzeptabel aus. Continue Reading „Was das Profil gefährlich macht“

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Werden Mohammed-Karikaturen jetzt zur Bürgerpflicht?

Es ist eigentlich ein Fehler, nach einem Terroranschlag über die Opfer und ihre Arbeit zu diskutieren. Man läuft allzu leicht Gefahr, ihnen dadurch eine Provokation und damit eine Teilschuld zu unterstellen, obwohl diese nur bei den Tätern zu suchen ist. Aber es wird derzeit über die Arbeit von „Charlie Hebdo“ gesprochen und das teilweise auf eine Art, die man nicht unwidersprochen stehenlassen kann. Continue Reading „Werden Mohammed-Karikaturen jetzt zur Bürgerpflicht?“

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Wenn 3,5% der Bevölkerung friedlich protestieren, fällt ein Regime

Friedlicher Protest gegen Regime ist meist wesentlich effektiver und bringt eher Demokratien hervor als gewalttätiger.
Eine Bewegung, die 3,5% der Bevölkerung auf die Straße bringt, kann Regime ziemlich wahrscheinlich stürzen.
Good read.

„Researchers used to say that no government could survive if just 5 percent of the population rose up against it,“ Chenoweth says. „Our data shows the number may be lower than that. No single campaign in that period failed after they’d achieved the active and sustained participation of just 3.5 percent of the population.“ She adds, „But get this: every single campaign that exceeded that 3.5 percent point was a nonviolent one. The nonviolent campaigns were on average four times larger than the average violent campaigns.“

Video und Grafik nach dem Klick!

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Heimgehen um 17 Uhr: Die Einsicht der reisenden Frau Karmasin

Sophie Karmasin war ja nicht immer Familienministerin. Davor war sie auch Unternehmerin und Familienexpertin. Und als solche war sie einmal zusammen mit mir bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Jugendfrust eingeladen. Leider habe ich kein Video oder Transkript der Diskussion beim damaligen Veranstalter „Profil“ gefunden und der April 2012 ist schon wieder ein bisschen her. Aber wenn ich mich richtig erinnere (und wenn nicht, entschuldige ich mich gleich hier), hat sie sich damals beschwert, dass junge Menschen sich nicht mehr anstrengen würden. Es lief ungefähr darauf hinaus, dass BerufsanfängerInnen einfach um 17 Uhr nach 8 Stunden heimgehen wollen. In derselben Diskussion fand sie es natürlich auch nicht toll, dass junge Leute so wenige Kinder bekommen würden. Damals schien ihr der Zusammenhang noch nicht ganz klar zu sein. Das hat sich anscheinend geändert. Continue Reading „Heimgehen um 17 Uhr: Die Einsicht der reisenden Frau Karmasin“