Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in unseren Breiten der populärste Indikator für Wohlstand. Es ist nicht unumstritten, trotzdem aber medial und politisch omnipräsent. Im BIP spiegelt sich zu gewissen Teilen das Handlungsvermögen einer Volkswirtschaft. Viele wichtige und wichtigere Aspekte berücksichtigt es aber nicht. Eine Bestandsaufnahme.
Ägypten: „Der Wandel kommt mit oder ohne unsere Hilfe“
Vielleicht habt ihr angenehm überrascht nach Tunesien geblickt, als sich dort die arabische Jugend spontan erhob, um den 23 Jahre herrschenden Präsidenten Ben Ali abzusetzen. Wenige von uns wissen viel über Tunesien. Doch nun haben die Flammen der demokratischen Revolution Ägypten erreicht – und da werden wir aufmerksam. Ägypten ist ein Land, in dem wir unseren Urlaub machen; wir lernen ägyptische Geschichte in der Schule. Und dieses Ägypten lodert nun. Continue Reading „Ägypten: „Der Wandel kommt mit oder ohne unsere Hilfe““
Die Vollkoffer im eigenen Auge
Während die Burschenschafter in der Hofburg tanzten, spielten DemonstrantInnen und PolizistInnen auf der Straße Katz und Maus. Einige VertreterInnen aus beiden Gruppen bekleckerten sich dabei nicht unbedingt mit Ruhm. Es war gestern unmöglich überall dabei zu sein, deshalb werde ich mich im Folgenden auf die Ereignisse beschränken, die ich, oder mir persönlich bekannte Menschen, direkt miterlebt haben.
Heiteres (?) Landesgericht
Ja, Tierschützer können ziemlich lästige Zeitgenossen sein. Ja, Tierschützer können teilweise auch militant erscheinen. Aber sind sie auch Verbrecher? Continue Reading „Heiteres (?) Landesgericht“
Wer will mich?
Etwas fortgeschrittene Semester können sich vielleicht an Edith Klinger erinnern. Eine stets bedirndelte Tierliebhaberin, die kaum Kontroversen („am allerärmsten sind bei einer Scheidung nicht die Kinder, sondern die Tiere!“) scheute, um ihre Lieblinge an den geeigneten Mann, die richtige Frau zu bringen. Die Sendung erreichte Kultstatus.
Ein ähnliches Problem wie die Viecherln von Frau Klinger scheinen in jünster Zeit Politiker und Politikerinnen zu haben, die – häufig nicht aus freien Stücken – ihre bequemen Sesseln in den Ministerien oder im Parlament (Achtung: Demokratie!) räumen mussten. Continue Reading „Wer will mich?“
Niki Lauda und die „Schwulen-Nummer“
Der ORF zerstört gute Traditionen, propagiert schwules Tanzen (was seine Kinder nicht im TV sehen sollen), verbreitet falsche Rollenbilder und irgendwann wird man sich als Heterosexueller für seine sexuelle Orientierung öffentlich entschuldigen müssen. Und überhaupt ist Alfons Haider mit seiner ‚Schwulen-Nummer‘ einfach nur quotengeil. Die Quintessenz von Niki Laudas jüngstem Interview.
Dieses führte der Ex-Rennfahrer und Seitenblicke-Dauergast übrigens mit „Österreich“/oe24.at und dem Chef, Wolfgang Fellner, persönlich. Die Zeitung hatte laut ÖAK im Jahr 2008 eine Wochentagsauflage von 320.000 Stück exkl. Gratisexemplare und oe24.at rühmt sich mit einer Besucherstatistik (PDF) von 2,5 Millionen Unique Clients im Monat. Lauda heiratete vor wenigen Jahren eine Frau, die etwa halb so alt ist wie er und wurde als 60jähriger Vater zweier weiterer Kinder. Neben Haider und seinem Partner werden auch elf heterosexuelle Paare übers „Dancing Stars“-Parkett wirbeln.
Ich lasse das einfach mal so stehen.
Damit ihr es wisst: Wir sind arschklein
Die Zurechtrückung zum Wochenende in einem fantastischen Animationsvideo. Viel Spaß.
(Nicht vergessen die Qualität hochzudrehen)
Manifest der einfachen Sprache – 25 Gebote für JournalistInnen
Unsere Sprachdebatte wird natürlich auch anderswo geführt. Zum Beispiel in England. Tim Radford hat da im Guardian 25 Gebote für JournalistInnen aufgelistet. Sie sind nicht neu, Radford hat sie für ein kleineres Publikum schon vor 15 Jahren verfasst. Er begründet sie genauso gut verständlich, wie er es von anderen fordert: „Ich fragte mich, was man beim Schreiben einer Story nie vergessen darf. Die Antwort war laut und deutlich: Dass sie jemand lesen soll.“ Die Gebote kann sich jeder kurz durchlesen, der Texte schreibt. Vor allem für Punkt 20 hätte ich den Mann gern umarmt.
20. English is better than Latin. You don’t exterminate, you kill. You don’t salivate, you drool. You don’t conflagrate, you burn. Moses did not say to Pharaoh: „The consequence of non-release of one particular subject ethnic population could result ultimately in some kind of algal manifestation in the main river basin, with unforeseen outcomes for flora and fauna, not excluding consumer services.“ He said „the waters which are in the river … shall be turned to blood, and the fish that is in the river shall die, and the river shall stink.“
Der „Schulbürgerstreich“, das BZÖ und Vienna Online
Einem Wiener wurde anscheinend sein Auto gestohlen. Es blieb aber in der Folge in der Gegend, denn der Mann bekam weiter Strafzettel wegen Falschparkens. Das Magistrat teilte ihm nicht mit, wo diese Strafzettel ausgestellt wurden (ich hatte noch keinen, aber Kommentaren zufolge steht das auf der Benachrichtigung drauf). So konnte der Betroffene sein Auto nicht orten. Das behauptet zumindest eine amüsante OTS-Aussendung des BZÖ-Parlamentsklubs. (OTS ist ein APA-Medium für kostenpflichtige Presseaussendungen. Die Parteien nutzen das allgemein gerne, um ihren Wahnsinn zu dokumentieren.) Die Orangen orten in ihrer Aussendung einen „Schulbürgerstreich“ (sic) und eine rot-grüne Verschwörung gegen Autofahrer. Continue Reading „Der „Schulbürgerstreich“, das BZÖ und Vienna Online“