Blog, Features 2 comments on #incommunicado – Das gehört uns

#incommunicado – Das gehört uns

Michel Reimon hat ein Buch geschrieben. Und weil so gut wie alles, was Michel Reimon schreibt, irgendwie lesenswert ist, habe ich es aufgeschlagen. Also auf meinen Tablet geöffnet habe ich es. Denn #incommunicado findet ihr in keinem Buchladen, sondern im Web zum kostenlosen Download. Ich habe es nur vier Mal geladen. Heute morgen um 5 hatte ich die fast 600 groß bedruckten Seiten der PDF verschlungen. So gut finde ich es. Es ist das erste Buch, das ich auf einem Bildschirm ausgelesen habe und das erste seit langem, das ich ohne Unterbrechung durchgelesen habe (für manche Bücher brauche ich Jahre, weil ich sie zwischendurch ewig nicht anfasse). Continue Reading „#incommunicado – Das gehört uns“

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Wie viel Platz brauchen Bus, Auto und Rad in der Stadt?

„Propaganda“ und „Manipulation“, nennt ÖVP-Webmensch Gerhard Loub ein Bild, das derzeit zum wiederholten Male die Runde durch das Internet macht. Es soll darstellen, dass Autos Platzverschwendender erster Güte sind, und Menschen in der Stadt sinnvollerweise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad fahren sollen.

Nun ist dieses Plakat der Stadt Münster aus dem Jahr 2001 (wo entgegen Gerhards Sorge nicht Rotgrün regiert, sondern seit Menschengedenken ein CDU-Bürgermeister anschafft) in einigen Punkten offensichtlich plakativ. Ein plakatives Plakat – get it? Und damit würde es als wissenschaftliches Beweisstück für die These mit dem Platzfresser-Auto nicht wirklich taugen. Gerhard hat in seinem Beitrag ein paar Mängel aufgezeigt. Warum auch immer sie entstanden sind, mich irritieren sie vor allem deshalb, weil es keineswegs nötig ist, an diesem Vergleich etwas zu manipulieren, wenn man damit eine Politik zugunsten von Öffis und Rädern rechtfertigen möchte. Mehr als die intellektuelle Debatte über den Wahrheitsgehalt von Werbung interessiert mich deshalb, wie eigentlich die absoluten Zahlen zu diesem Vergleich aussehen würden. Continue Reading „Wie viel Platz brauchen Bus, Auto und Rad in der Stadt?“

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Europe’s Borderline Syndrom

Bei TEDxVienna ging es auch um die Situation an den europäischen Grenzen, einem „der großen Massenmorde der Geschichte“.

Zigtausende Menschen ertrinken im Meer beim Versuch, das abgeriegelte Europa zu erreichen – viele mehr am von unseren Regierungen bezahlten „Grenzschutz“ durch Militärs im Norden der Sahara. Manch Glückliche treiben nachdem ihre Boote sanken tagelang lebend im Wasser, bis sich zwei Länder darüber einigen, wer sie nun aufnimmt.

Funktionieren tut all das für niemanden und kosten tut es viel. Aber in der Viertelstunde, in der Corinna Milborn spricht, erklärt sie das viel besser als ich – und argumentiert für eine Idee, die für alle besser klappen sollte. – Zum Talk geht es nach dem Klick!

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Psychisch Invaliden zu drohen schützt nicht vor Missbrauch

In keinem anderen Land beantragen so viele Menschen eine Invaliditätspension wie in Österreich: Laut ÖVP laufen 30 Prozent aller Pensionen unter dem Titel „Berufsunfähigkeit“ – davon würden 40 Prozent mit psychischen Erkrankungen begründet (das macht 12% aller Pensionen). Da stellen sich mehrere Fragen: Gibt es hierzulande so viele SchmarotzerInnen? Sind die anderen Länder weniger um ihre BürgerInnen bemüht? Gibt es in Österreich spezifische kulturelle Probleme, dass jede achte Pension wegen psychischer Probleme verfrüht genommen werden darf? Das heißt: Diese Fragen würden sich stellen, denn in unserer politischen Landschaft wird nur die erste gestellt und ohne jede Grundlage, jedes Nachdenken und jede Diskussion auch gleich bejaht. Continue Reading „Psychisch Invaliden zu drohen schützt nicht vor Missbrauch“

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Zieglers Aufstand des Gewissens

Kaum jemand dürfte es verpasst haben: Jean Ziegler sollte diesen Sommer bei den Salzburger Festspielen die Eröffnungsrede halten. Kurzerhand entschied man sich aber um und ließ den Schweizer doch nicht zu Wort kommen (weshalb, darüber wird spekuliert). Ziegler entschloss sich, seine Rede trotzdem zu veröffentlichen und hat das via YouTube getan. Ich habe sie mir angesehen (zugegeben, etwas spät) und ein paar Gedanken dazu zu Papier bzw. auf den Bildschirm gebracht.

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Features 2 comments on Was Eurobonds können, und was sie nicht können

Was Eurobonds können, und was sie nicht können

Für die einen Allheilmittel zur Bewältigung der Eurokrise, für die anderen der Anfang vom Ende der Union: Eurobonds. Wir gehen der Sache nach – was steckt wirklich hinter den gemeinsamen Anleihen der Länder der Eurozone? Welche Vorteile und Nachteile würden sie mit sich bringen und könnten sie ein Teil der oder vielleicht sogar DIE Lösung für die Eurokrise sein?

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Blog, Features 21 comments on Die Nacht in der ich Teil der Radrowdy-Statistik wurde

Die Nacht in der ich Teil der Radrowdy-Statistik wurde

Es war schon deutlich nach Mitternacht. Ich bog im Schritttempo aus der Wallnerstraße ums Eck, als ein Mann mit vielsagendem Kapperl mir „Guten Abend“ wünschte. Ich blieb stehen. „Guten Tag“. Er wies mich darauf hin, dass mein Licht nicht ging und dies eine Fußgängerzone war. Ich gestehe: Das war mir vorher bewusst. Trotzdem schien mir meine Vorgangsweise nach allen Maßstäben menschlicher Vernunft rechtfertigbar. Demonstrativ blickte ich mich um, lenkte seine Aufmerksamkeit auf die leere Gasse und verwies auf die taghell beleuchtete Szenerie. „Da vorne“, deutete ich in Richtung des dunklen Michaelerplatzes, „steig ich eh wieder ab“. Continue Reading „Die Nacht in der ich Teil der Radrowdy-Statistik wurde“