Bei der SPÖ hat mir Staatssekretär und Blogger Andreas Schieder zu meiner kleinen Nicht-Klientel-Befragung Auskunft gegeben.

ZurPolitik.com: Was bietet die SPÖ den BeamtInnen?
Andreas Schieder: „Mir ist wichtig, dass der Öffentliche Dienst die bestmögliche Leistung und einen optimalen Service bietet. Das geht nur gemeinsam mit den rund 132.000 Beschäftigten. Deshalb ist es mir wichtig, dass hier die Motivation hoch ist und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit gern und mit viel Engagement machen.
Aus diesen Gründen haben wir in den vergangenen beiden Jahren schon viel getan, um die Arbeit im Bundesdienst modern, zukunftsweisend, effizient und auch für den einzelnen sinnstiftend zu gestalten. Ich will, wenn ich dazu die Möglichkeit bekomme, in den kommenden Jahren ein neues, modernes Dienstrecht mit fairem Besoldungsschema für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst schaffen. Ein Dienstrecht, das auch dazu führt, dass die Durchlässigkeit zwischen Privatwirtschaft und Öffentlichem Dienst größer, attraktiver und machbarer wird. Persönlich ist es mir auch ganz wichtig, dass wir unseren Bediensteten Aus-, Fort- und Weiterbildung bieten. Denn lernen, Chancen und eine persönliche Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führt auch dazu, dass die Leistung für die Österreicherinnen und Österreicher noch besser werden. “

ZurPolitik.com: Welches Angebot hat Ihre Partei für die Selbstständigen?
Schieder: „Die SPÖ hat in der vergangenen Legislaturperiode auch vieles für jene durchgesetzt, die in den prekären Dienstverhältnissen tätig sind. Überstundenzuschläge auch für Teilzeitbeschäftigte, voller Sozialversicherungsschutz für freie DienstnehmerInnen. Und genauso ist es uns auch ein Anliegen, dass Selbstständige in Österreich einen Standort vorfinden, wo sie ihre Ideen und Vorstellungen umsetzen können und ihr Potenzial ausschöpfen. Ein Schwerpunkt hierfür ist die Forschungspolitik, die massiv angekurbelt wurde – mit Maßnahmen wie „Forschung schafft Arbeit“, die gerade auch kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu F&E ermöglichen sollen. Und natürlich ist es unser erklärtes Ziel, in der nächsten Steuerreform kleine und mittlere Einkommen – egal ob aus selbstständiger oder unselbstständiger Tätigkeit zu entlasten. “

ZurPolitik.com: Probleme gab es in der Vergangenheit auch bei den Unter-30-jährigen. Was bietet die SPÖ für die?
[ad#ad-1]Schieder: „Wir sind der Ansicht, dass Bildung der entscheidende Faktor für sozialen Aufstieg, für Chancen und für ein erfülltes Leben ist. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, Bildungschancen zu bieten. Ausbildung, Fort- und Weiterbildung auf allen Ebenen sind für die SPÖ entscheidend. Hier haben wir mit der Ausbildungsgarantie, mit der Matura mit Lehre, mit der Erhöhung und Ausweitung von Schüler- und Studienbeihilfe wichtige, richtige Schritte gesetzt. Entscheidend ist für uns aber auch eines: Nicht über, sondern mit jungen Menschen reden. Weil junge Menschen genau wissen, was ihre Wünsche und Anliegen sind und hier wollen wir auch helfen, um diese umzusetzen.“

ZurPolitik.com: Chancenlos war die SPÖ bisher auch bei den LandwirtInnen. Wie will man das ändern?
Schieder: „Bauern fördern, nicht Kuhschwänze – das war und bleibt das Ziel der SPÖ. Uns geht es darum, auch jenen Bauern Unterstützung zu bieten, die vom ÖVP-Bauernbund nicht vertreten werden. Und das sind viele, denn uns geht es nicht darum, die Anlaufstelle für industrielle Großbetriebe zu sein, sondern auch den kleinen Bauern und den Nebenerwerbsbauern zu helfen. Gerade diese brauchen die Unterstützung der Politik. Der österreichischen und der europäischen – leider wird hier noch viel zu wenig umgesetzt. Und gefördert wird viel zu oft dort, wo eigentlich keine Förderung notwendig ist. Die SPÖ Bauern sind hier aber sehr aktiv und tatkräftig unterwegs.“

ZurPolitik.com: Ganz schlecht stet die SPÖ vergleichsweise auch bei AkademikerInnen da. Was kann man denen anbieten?
Schieder: „Rahmenbedingungen, in denen Forschung gefördert und geschätzt wird, führen auch dazu, dass AkademikerInnen Möglichkeiten in Österreich sehen und hier bleiben bzw. wieder nach Österreich zurückkommen. In diesem Bereich ist einiges geschehen, wir müssen aber noch mehr tun, um das Potenzial junger, gut ausgebildeter Menschen zu nutzen und einzusetzen. Denn wenn Österreich weiterhin eines der reichsten Länder der Welt sein will, dann wird das nur gehen, wenn wir unsere größte und beste Ressource, unsere gut ausgebildeten Menschen, nutzen, einbringen und Österreich auch als Forschungsstandort positionieren.“

Meine kleine Nicht-Klientel-Befragung bietet auch Antworten von Michaela Mojzis (ÖVP) und Christoph Chorherr (Die Grünen).

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