Wichtige und interessante Themen bleiben oft auf der Strecke. Manchmal, weil es der „Sender“ nicht versteht ein komplexes Thema verständlich für die „Empfänger“ aufzubereiten. Oder, vielleicht noch schlimmer, indem komplexe Themen gar gemieden werden.
Schlagwort: Bildung
Zu Zugangsbeschränkungen
Ich hab‘ durch die Firma billigeren Zugang bekommen. Sonst hätt‘ ich es mir nicht leisten können. Es gab nur eine bestimmte Anzahl von Plätzen, wobei für manche mehr gezahlt werden musste. Bei den ganz billigen drängten sich die Menschen, obwohl die Bedingungen nicht wirklich gut waren. Mein Freund hatte Pech, für ihn gab es gar keinen Platz mehr.
Uni oder FH – Bastelexzess versus Tiefgang

Uni gegen Fachhochschule – ein gern strapaziertes Duell. Dabei werden sie immer ähnlicher.
Mein #unibrennt-Interview für Progress
Eine Journalistin von Progress, dem Magazin der ÖH, hat mich kürzlich kontaktiert um ein kurzes Interview zu den Studierendenprotesten gebeten. Meine ungekürzten Antworten findet ihr (wie gewohnt?) hier.
#unibrennt: Das Audimax ist leer
61 Tage lang war das Wiener Audimax besetzt. Jetzt räumte es das Rektorat knapp vor Weihnachten. Die ersten 1 bis 1,5 Monate war ich nahezu täglich viele Stunden dort. Am Tag der Räumung war ich erstmals seit drei Monaten nicht mehr in Wien. Die Aktion des Rektorats war letztklassig. Kurz vor einer politischen Einigung, wie das Audimax ohnehin freigegeben würde, griff Rektor Winckler zu dieser Methode – bedrängt von den konservativen Parteien. Die Vorwürfe der schlechter werdenden Sicherheitslage sind natürlich reiner Humbug. Der Zeitpunkt ist einfach sehr geschickt gewählt.
#unibrennt auf Twitter
Eine ausführliche, interessante Medienanalyse gibt es dazu passend wieder mal bei Max Kossatz.
English: It is getting a bit hard to keep a list on which university is occupied by its students and which is not. I am trying to map the international protests for a free and better education. Please feel free to comment on the blogpost if you have further information and I will update the map. You can also contact me on Twitter (@schaffertom).
Der Rauch, wenn die Uni brennt

Es ist schon viel darüber geschrieben worden, wie respektvoll im Audimax miteinander umgegangen wird. Wie vernünftig zu Entscheidungen gefunden wird. Wie schnell selbst bei emotionalen Themen ganz einfache Kompromisse eingegangen werden. Der „Audimaxismus“ untertags ist ein blühendes Beispiel für ein menschliches Miteinander, das auf Vernunft und Freundschaft basiert. Sobald der Tag sich zu Ende neigt, ändert die Besetzung aber in Teilen ihre Form.
Hier der Mitschnitt der sehr gelungenen „ATV Am Punkt“-Sendung mit Liveeinstiegen aus dem Audimax. Ich habe mich auch zum Thema Studiengebühren zu Wort gemeldet (ab Minute 36:50). Kurzgehaltene Live-Statements zu einem komplexen Thema in einem emotional aufgeheizten Raum sind gar nicht so einfach.
Im Wintersemester 2008 studierten in Österreich 15.295 ordentliche Studierende aus Deutschland. An deutschen Universitäten und Fachhochschulen studierten insgesamt 7.014 Österreicher. (Quelle) Das bedeutet: 0,018% der Deutschen studieren in Österreich, jedoch studieren 0,084% der ÖsterreicherInnen in Deutschland.
Verhältnismäßig studieren also 4,6 Mal mehr ÖsterreicherInnen in Deutschland als umgekehrt. Die absolute Differenz (weil Deutschland ja zehn Mal größer ist) sind läppische 8.000 Studierende. Würde Deutschland die Studiengebühren dieser Menschen überweisen, würde das das österreichische Budget um hammermäßige 3 Millionen Euro auffetten. Das sind 0,0008% des BIP. Wo ist das verdammte Problem?
P.S.: Mit der Uni Heidelberg hat sich jetzt erstmals eine deutsche Uni mit Aktionen an #unibrennt beteiligt. Zwei Hörsäle sind zur Stunde besetzt.