Blog 2 comments on High Frequency Trading an US-Börsen

High Frequency Trading an US-Börsen

Die folgende Grafik wurde genannt: „“Rise Of The HFT Machine“ – Visual Confirmation How SkyNet Broke The Stock Market On US Downgrade Day“. Wie ihr leicht selbst überprüfen könnt, funktioniert sie besonders gut, wenn man nebenbei irgendeine Form von Experimentalmusik hört.

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Legende: x = Uhrzeit, y = Anzahl der Transaktionen, Linien = verschiedene US-Aktienhandelsplätze

Das Reuters-Blog zieht übrigens einen Schluss daraus:

Back in 2007, I wasn’t a fan of a financial-transactions tax; today, I am. And this chart shows better than anything why my opinion has changed. The stock market is clearly more dangerous than it was in 2007, with much greater tail risk; meanwhile, in return for facing that danger, society as a whole has received precious little utility. […] The stock market today is a war zone, where algobots fight each other over pennies, millions of times a second.

Blog, Features 4 comments on Hotel ersetzt Bibel mit Bondage

Hotel ersetzt Bibel mit Bondage

40 Zimmer bietet das Damson Dene Hotel, das rund 150 Kilometer entfernt von Manchester und Liverpool abgelegen in einem Wald steht und als der perfekte Rückzugsort für eine Pause vom Alltag beworben wird. Am stillen Lande könnte jedoch die eine oder andere Turbulenz im Anmarsch sein, denn wie bei NBC News zu erfahren ist, hat der Besitzer des Betriebs, Jonathan Denby, die Bibel aus den Gästeräumlichkeiten verbannt. Dem nicht genug, liegt zur Lektüre nun E. L. James‘ pikanter Roman „Fifty Shades of Grey“ auf. Continue Reading „Hotel ersetzt Bibel mit Bondage“

Blog 1 comment on Kleine Bitte um Input: Medientransparenz, Qualitätssicherung und Blogs

Kleine Bitte um Input: Medientransparenz, Qualitätssicherung und Blogs

20 Menschen aus ganz Europa (darunter ich) werden am Wochenende in Bristol an einem Forum an der „University of the West End of England“ teilnehmen, das die Schnittstellen und Einflüsse zwischen neuen und traditionellen Medien besprechen will. Obwohl das Programm nur 1,5 Tage dauert, ist das Feld der zu diskutierenden Fragen ziemlich breit. Im Groben geht es darum, Ideen zu diskutieren, wie Blogger besser zusammenarbeiten könnten, um Medien stärker in die Verantwortung für Qualitätsarbeit zu nehmen. Ich gehe schwer davon aus, dass einige von euch lesenswerten Input in Form von Links oder Kommentaren liefern können, den ich noch nicht kenne. Es würde mich sehr freuen, wenn ich ein bisschen davon nach England mitnehmen könnte.

Hier das Programm im Detail:

Blogging is whose business?: Why blog – to set the agenda, earn a living, challenge the mainstream? And what are the quality control issues?

Regulating the mainstream and the margins: A chance to display and discuss the relative values of online regulatory mechanisms including the NUJ ‘kitemark’ and the Corrigo technique.

Talking together: Creating an international forum for and about bloggers – to share techniques, achievements, problems etc.

Protecting free speech: Is the blogosphere a free for all or could it benefit from solidarity and organisation at a national or transnational level?

Blog, Features 15 comments on Wer bezahlt guten Journalismus?

Wer bezahlt guten Journalismus?

Damit Menschen mit Dingen wie Kleidung handeln können, muss der Nackte irgendwie zum Schneider. Deshalb hat der Staat Straßen gebaut. Das hat den Menschen im Laufe der Zeit ziemlich viel gebracht, denn eine ordentliche Infrastruktur ist der Grundstein für wirtschaftliche Entwicklung.

Seit Maria Theresia muss auch jedes Kind in Österreich in die Schule gehen, bezahlen tut das der Staat. Denn wenn der kleine Stevi früh lesen und schreiben lernt, dann fallen ihm später vielleicht einmal tolle Dinge ein, wie das iPad zum Beispiel. Wir könnten auch ohne iPad leben, aber irgendwie hat das schon Sinn mit der Schule.

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Gastbeitrag 49 comments on Neoliberalismus und Religion

Neoliberalismus und Religion

lichtung

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum

(Ernst Jandl)

Diese Woche las ich den Artikel „Wirtschafts(-wissenschaft) als Religion?„. Der ist eine Kritik an der derzeitigen Austeritypolitik, am Glauben vieler Neoliberaler an die Zwangsläufigkeit bestimmter Konsequenzen gewisser wirtschaftlicher Maßnahmen und an den Mainstream-Medien, die neoliberale Orthodoxien „wie eine „Religion“ herunterleiern“.

Der Artikel gab mir zu denken: Gibt es Ähnlichkeiten in Methodik, Rhetorik und Ideologie zwischen religiösen Sektierern und „Free Market“-Ideologen? Continue Reading „Neoliberalismus und Religion“

Blog, Lesestoff 3 comments on Studiert so schnell ihr wollt

Studiert so schnell ihr wollt

In der ZEIT wird der Mär auf den Grund gegangen, dass wir alle mit 22 den Doktortitel, vierzig Jahre Berufserfahrung und die Weisheit mit Löffeln gefressen haben müssen. Wenn ihr das glaubt, solltet ihr das lesen.

Niemand kann sagen, die Studenten hätten sich diesen Jugendwahn selbst eingeredet. Er wurde ihnen eingebläut, über Jahrzehnte, von Politikern, Unternehmen– und nicht zuletzt den Medien.

Unternehmen ist das Alter von Bewerbern kaum wichtig. Das Hochschulinformationssystem hat die Absolventenjahrgänge 1997, 2001 und 2005 untersucht. Das Ergebnis: Die Studiendauer hatte keinen Einfluss auf den Erfolg bei der Jobsuche.

Die ganze Hetze, der Zeitdruck, die Sorge, man könnte durch ein langes Studium seine Chancen mindern – sie sind vollkommen unbegründet.

Die Erkenntnis, dass Schnellstudierer keinen Vorteil haben, ist auch deshalb eine Überraschung, weil die Behauptung, Absolventen seien zu alt, immer logisch klang.

Blog, Lesestoff 2 comments on Gefördertes Wohnen auch für Wohlhabende?

Gefördertes Wohnen auch für Wohlhabende?

Aus ÖVP-Kreisen heraus geht auf Facebook gerade ein aus dem Jahr 2007 stammender Artikel über eine Anfrage für gefördertes Wohnungen des Grünen David Ellensohn (damals Stadtrat) herum (der meinte damals, das hätte investigative Zwecke). Das erinnert mich an einen Text im Falter von Ingrid Brodnig, den ich vor einigen Tagen gelesen habe. Die interessanteste dazugehörige Passage (und zwar sowohl in Erwiderung auf die neue Empörung über eine fünf Jahre alte Geschichte aus der „heute“, als auch in Erwiderung auf das damalige Argument Ellensohns, es sei zu einfach für Reiche, geförderte Wohnungen zu bekommen):

Dabei markiert die Wohnbauförderung den Erfolg des roten Wiens. Sogar die deutsche FAZ notiert: „Die Stadt Wien ist der größte Hausherr in Europa. Der vergleichsweise günstige Wohnraum ist über alle 23 Bezirke verstreut.“ Jeder zweite Haushalt lebt im Gemeindebau oder einer Genossenschaftswohnung. Das ist der Grund, warum Mieten und Kaufen in Wien bisher so billig war: weil auch vermögende Bürger notfalls auf den geförderten Markt ausweichen konnten.

Die geförderten Wohnungen sind nicht nur für die Ärmsten zugänglich. Die Idee ist, dass in den Siedlungen die Architektin neben dem Supermarktkassier wohnt. So entstehen keine Ghettos wie in anderen Städten, wo nur Bedürftige im Sozialbau leben.

Übrigens: Aus aktueller Erfahrung kann ich nur sagen, der Wohnungsmarkt in Wien ist derzeit wahnsinnig.

Lesestoff 5 comments on Das Sparen und das Ende des europäischen Modells

Das Sparen und das Ende des europäischen Modells

Abraham Newman, Foreign Affairs, darüber, wie die Neoliberalen den Kontinent an sich rissen:

It is unclear if these efforts will quell market contagion or stabilize European economies in the short term. What is clear is that austerity will transform Europe’s political economy in the long term, lending credence to neoliberal ideas of limited government and loosely regulated markets. The irony of this transformation is that it reinvigorates the very ideas that helped cause the financial crisis in the first place; after all, it was the unyielding faith in markets and weak regulation that allowed the financial bubble to swell.

Austerity politics in Europe is not simply a short-term fight between the surplus countries in the center and the deficit countries on the periphery. It is a long-term political agenda that privileges lenders over debtors and capital over labor and, as such, should be seen through the lens of partisan politics.

Blog, Features 1 comment on Wie Griechenland Strom verkauft, den es nicht liefert

Wie Griechenland Strom verkauft, den es nicht liefert

Griechenland will demnächst Strom aus geplanten Solarkraftanlagen exportieren, ohne dafür eine passende Leitung ins Ausland zu haben. Was sich am ersten Blick wie eine technische Sensation anhört, ist in Wahrheit natürlich ein Bilanztrick – der Griechenland aber Geld bringen kann. In Foren sorgt das Projekt „Helios“ für Verwirrung und Hohn. „Virtuelle“ Exporte klingen skurril? Sie können allerdings in Ordnung sein. Continue Reading „Wie Griechenland Strom verkauft, den es nicht liefert“