In der ZEIT wird der Mär auf den Grund gegangen, dass wir alle mit 22 den Doktortitel, vierzig Jahre Berufserfahrung und die Weisheit mit Löffeln gefressen haben müssen. Wenn ihr das glaubt, solltet ihr das lesen.
Niemand kann sagen, die Studenten hätten sich diesen Jugendwahn selbst eingeredet. Er wurde ihnen eingebläut, über Jahrzehnte, von Politikern, Unternehmen– und nicht zuletzt den Medien.
Unternehmen ist das Alter von Bewerbern kaum wichtig. Das Hochschulinformationssystem hat die Absolventenjahrgänge 1997, 2001 und 2005 untersucht. Das Ergebnis: Die Studiendauer hatte keinen Einfluss auf den Erfolg bei der Jobsuche.
Die ganze Hetze, der Zeitdruck, die Sorge, man könnte durch ein langes Studium seine Chancen mindern – sie sind vollkommen unbegründet.
Die Erkenntnis, dass Schnellstudierer keinen Vorteil haben, ist auch deshalb eine Überraschung, weil die Behauptung, Absolventen seien zu alt, immer logisch klang.