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Studiengebühren fördern Verschwendung

Kollege Andreas Sator hat hier unlängst Studiengebühren höflich abgelehnt. Und doch fühle ich mich genötigt, ihn zu ergänzen. Denn er schreibt: „Das ist meines Erachtens die alles entscheidende Frage. Werden Menschen durch Studiengebühren vom Studium abgehalten?“. Und er stellt damit die falsche, ultimative Frage. Was wir festhalten können ist Folgendes: Hochschulbildung hat einen wichtigen Wert. Von ihr profitiert nicht nur der einzelne Akademiker, sondern die gesamte Gesellschaft. Sie ist eine entscheidende Kraft für die Qualität der Wirtschaft, der Demokratie und Politik, des Journalismus und der Medien, des Rechtsstaats, der Wissenschaft und damit allgemein des Fortschritt. Es ist kein Zufall, dass Österreich als Land mit mieser Akademikerquote auch in fast all diesen Fragen anderen Industrienationen hinterherhinkt. Continue Reading „Studiengebühren fördern Verschwendung“

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Macht den Peppi

Josef Pröll ist ein ganz mutiger Reformer. Da hat seine ÖVP – zusammen mit den lächerlichen Sozialdemokraten – doch einfach die Auszahlungsdauer der Familienbeihilfe gekürzt (und halt einmal mehr die Jugend herpaniert). Denn der Peppi traut sich was. Und er ist ein ganz ein harter Kerl. Im Gegensatz zu den lächerlichen Sozialdemokraten, SP-Finanzstaatssekretär Schieder windet sich im derstandard.at-Interview etwa mit „heiligen Kühen“ und „sozial verträglich“ herum, ist der Peppi Pröll weniger verschämt. Weshalb wir alle etwas mehr Peppi sein sollten. Continue Reading „Macht den Peppi“

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Über Vollversammlungen und die Angst vor den Studierenden

Das Momentum in der österreichischen Universitätspolitik schien vorbei. Unibrennt konzentrierte sich auf die eigene Geschichtsschreibung, der Dialog Hochschulpartnerschaft endete mit „Handlungsempfehlungen“ und wir Studierende begannen das neue Semester mit gewohntem Anmeldungskrampf in überfüllten Hörsälen.

Dann erwachten plötzlich die RektorInnen. Nachdem sie das Potential der größten Studierendenbewegung der letzten Jahrzehnte ignoriert und die Unibrennt-Proteste gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium erfolgreich ausgehungert hatten, sahen sie nun plötzlich Zeit zum Handeln. In einer Pressekonferenz der Universitätenkonferenz kündigten sie einen „Protesttag“ am 19. Oktober mit Vollversammlungen an allen österreichischen Universitäten an.

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So studiert man in Österreich 2010

Dieses Bild da oben war heute mein Blick auf eine Pflichtveranstaltung. Es wäre ein Seminar. Seminare hält man idealerweise mit höchstens 15 Menschen ab, denn da soll eifrig diskutiert werden. Im Raum vor den Leuten vor dem Raum sind zu diesem Zeitpunkt ungefähr 120 Menschen. Etwa 60 werden auch tatsächlich aufgenomen. Das sind zwar 50% weniger Menschen als eigentlich studieren wollen, aber immer noch 400% von dem was höchstens sinnvoll wäre.

Diese Veranstaltung wäre eine meiner letzten Pflichtveranstaltungen im Studium. Ich versuche seit vier Semestern in diese Veranstaltung zu kommen. Erfolglos. Auch dieses Mal. In Zeiten wie diesen bewundere ich meine Ruhe. Ich habe Routine darin, eine Lehrveranstaltung nicht besuchen zu dürfen. Dass ich jetzt aber nicht mal mehr den Boden zu sehen bekomme, auf dem ich einst sitzen durfte, das ist neu. Neu ist gut. Darüber lässt sich besser scherzen. Ich überstehe solche Situationen gerne mit Humor. Continue Reading „So studiert man in Österreich 2010“

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Warum die Universität nicht zur Oper werden darf

Als Wissenschaftsministerin Beatrix Karl zum ersten Mal Zugangsbeschränkungen bei Universitäten mit den begrenzten Kapazitäten eines Opernhauses verglich, war ich eher amüsiert als bestürzt und tat es als schlechtes Beispiel ab. Die Analogie entbehrte für mich einfach jeder Logik und jedem Erkenntnisgewinn. Im Interview mit dem Standard hat Karl ihre Aussage nun in etwas abgewandelter Form wiederholt.
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