Es war reiner Zufall, dass ich in der Nähe der Tower Bridge in den Bus stieg, um ein Fußballmatch an der White Hart Lane in Tottenham zu sehen. Normalerweise fährt man diese Strecke mit der flotten U-Bahn. Doch es war noch genug Zeit, und so blieben wir über der Erde. Weiterlesen nach dem Klick
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Die besonders aufwändigen Beiträge
Oslo und das System des schnellen Bauchgefühls
Noch bevor am Freitag in Oslo klar war, ob die Explosion in der Innenstadt eine Gasexplosion oder ein Terroranschlag war, fiel auf diversen Nachrichtenstationen bereits unzählige Male das Schlagwort „Al Qaida“. Auf CNN und in der BBC waren dutzende dahin tendierende Terrorexperten am Wort (von deutschsprachigen Medien fangen wir hier gleich gar nicht erst an) und in Onlineforen jubelten nicht nur Jihadisten über die westlichen Toten sondern geiferten auch bereits die Rechtsextremen über die verabscheuten Moslems. Continue Reading „Oslo und das System des schnellen Bauchgefühls“
Der Wert des Nudelsiebs
Erst haben wir gelacht. Dann waren wir verwirrt, ob der inkonsistenten Rechtfertigungen der österreichischen Polizei. Dann begann die Kritik. Niko Alms Führerschein-Aktion sei ein Angriff auf das „Menschenrecht auf freie Religionsausübung“ und „beleidigte-Leberwurst-Getue“. Es zeigt sich, was die Leistung der Aktion sein könnte: eine Diskussion anzustoßen, vielleicht lässt sich mit dem Sommerloch mal etwas Vernünftiges anstellen.
Rohrers Unmöglichkeiten sind nicht genug
Falls jemand noch nie einen Kommentar von Anneliese Rohrer gelesen hat, sei ihm hiermit eine rasche Zusammenfassung vieler davon geliefert: „Österreichs Junge sind viel zu brav und egoistisch angepasst (und die duckmäuserischen Alten sind als schlechte Vorbilder schuld daran)„. Ich habe dieses Lamento jetzt schon einige Male zu oft gelesen. Obwohl ein großer, wahrer Kern darin steckt, teile ich den Befund so nicht mehr. Continue Reading „Rohrers Unmöglichkeiten sind nicht genug“
Google+ und die Anbieterkonzentration
Mir gefällt Google+ am ersten Blick. Es ist aufgeräumt, lässt sich enorm flüssig bedienen, kommt (eh nur vorerst) ohne Kinderkram wie langweilige Flashgames aus und noch nervt mich auch niemand mit 200 Veranstaltungseinladungen am Tag. Ob Google damit der große Clou gelingt, um Facebook abzulösen? Möglich. Würde es den Social Network-Giganten aber nur zu einer gewissen Öffnung und einigen Verbesserungen zwingen, wäre das auch ein schöner Effekt. Aus einem speziellen Grund würde ich mir sogar wünschen, dass Google+ nicht der neue Platzhirsch wird. Continue Reading „Google+ und die Anbieterkonzentration“
Ein bisschen Geduld
„Geduld und eine längere Perspektive“ fordert Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle von StudienanfängerInnen. Denn der „junge Österreicher wird in 10 Jahren ein so begehrtes Objekt sein, dass er sich überlegen kann welcher Werbung er folgt“, erklärt Töchterle im Interview mit der über.morgen. Da der Platz im Blatt beschränkt ist, veröffentlicht zurPolitik.com in Kooperation an dieser Stelle eine ausführlichere Version des Gesprächs. Das Interview führte Jakob Arnim-Ellissen.
Verstoß gegen das Rechtsgehgebot
Ende Jänner demonstrierten ein paar hundert Menschen gegen den WKR-Ball in der Hofburg. Einige von ihnen wurden in der Westbahnstraße durch die Polizei gekesselt und aufgeschrieben. Zwei Monate später folgten die ersten Anzeigen, wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ durch „Blockieren der Fahrbahn“ und Laufen „entgegen der angezeigten Fahrtrichtung“ in einer Einbahn. Dann erfuhr die Polizei, dass die Westbahnstraße im betroffenen Abschnitt gar keine Einbahn ist.
Durchfallgurken statt Systemkritik
Spanien dominiert dieser Tage die Titelseiten. Ein fulminanter Sieg des FC Barcelona in der Champions League. Tödliche Gurken, die dann doch nicht schuld waren. Die höchste Arbeitslosenquote in der Europäischen Union. Spanien beherrscht auch die politischen Netzwerke in den Social Networks. Was dort seit zwei Wochen los ist, hat mit Bio-Gemüse und Fußball allerdings wenig zu tun.
Studiengebühren fördern Verschwendung
Kollege Andreas Sator hat hier unlängst Studiengebühren höflich abgelehnt. Und doch fühle ich mich genötigt, ihn zu ergänzen. Denn er schreibt: „Das ist meines Erachtens die alles entscheidende Frage. Werden Menschen durch Studiengebühren vom Studium abgehalten?“. Und er stellt damit die falsche, ultimative Frage. Was wir festhalten können ist Folgendes: Hochschulbildung hat einen wichtigen Wert. Von ihr profitiert nicht nur der einzelne Akademiker, sondern die gesamte Gesellschaft. Sie ist eine entscheidende Kraft für die Qualität der Wirtschaft, der Demokratie und Politik, des Journalismus und der Medien, des Rechtsstaats, der Wissenschaft und damit allgemein des Fortschritt. Es ist kein Zufall, dass Österreich als Land mit mieser Akademikerquote auch in fast all diesen Fragen anderen Industrienationen hinterherhinkt. Continue Reading „Studiengebühren fördern Verschwendung“
Studiengebühren: Ja … nein danke
Bei kaum einem anderen Thema sind die Positionen in Österreich so verhärtet, wird mit solch einer Polemik argumentiert und dem ideologischen Gegenüber partout die schlechtesten Absichten unterstellt. Es geht um Studiengebühren, und will man noch ein wenig Öl ins Feuer gießen kann man den Umgang miteinander als Sinnbild politischer Diskussionskultur in diesem Land interpretieren. Continue Reading „Studiengebühren: Ja … nein danke“